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Unter vier Augen: FBI CIO Darwin John

Tech Update: Welches sind die drei wichtigsten Technologien, die in den nächsten ein oder zwei Jahre für das FBI relevant sein werden?

Darwin John: Es gibt da zwei Ebenen von grundlegender Bedeutung. An erster Stelle stehen die Kommunikationsfähigkeiten. Wir müssen den Informationsfluss von langen Zykluszeiten befreien, wofür die Einrichtung von Breitbandverbindungen und die Gewährleistung der Sicherheit beim Informationszugriff erforderlich sind.

Fast ebenso wichtig ist die Technologie zur Informationsverwaltung, so z. B. die Vervollständigung der Datawarehouses. Letztendlich dreht es sich um das Ordnen der Daten und um deren Bereitstellung – das Datawarehouse übernimmt die Ordnung der Daten, und das Netz ermöglicht den Zugriff auf diese. Ein weiterer praktischer Aspekt ist, dass man auf beiden Ebenen auf bewährte Technologien zurückgreifen möchte.

Tech Update: Sie erben das Trilogy-Programm, ein 400-Millionen-Dollar-Projekt zur Aufrüstung der Systeme beim FBI. Wie ist der derzeitige Status dieses Programms?

Darwin John: Wir befinden uns noch ziemlich am Anfang dieses Vorhabens. Es ist ein entscheidendes Projekt, das planmäßig abläuft, und ich bin überzeugt, dass es die gewünschten Ergebnisse liefern wird.

Tech Update: Welche Rolle spielt das Internet in Ihren Planungen?

Darwin John: Es gibt in diesem Bereich noch viel zu entdecken. Für die Zukunft sehe ich das Internet als Teil unserer Netzwerk-Architektur , doch müssen wir zunächst die Sicherheit und andere Themen klären.

Tech Update: Woran machen Sie Ihren Erfolg oder Misserfolg als CIO fest?

Darwin John: Ich glaube, dass Bezugspunkte extrem wichtig sind, damit man seine Performance einschätzen kann und einen Rückmeldungszyklus hat. Man betrachtet sich im Grunde die Hauptprozesse, mit denen eine Arbeit verrichtet wird. Dazu entwickelt man die entsprechenden Bezugspunkte, um dann zu bewerten, wie die IT-Investitionen, gleich welcher Form, die Bezugspunkte bewegen. Die Bezugspunkte müssen systematisch an das System angepasst werden, sonst erhält man nie ein akkurates Bild des Ganzen. Man muss nicht nur alle Teile betrachten, sondern auch das Gesamtbild und die Wechselbeziehungen zwischen den einzelnen Elementen.

Tech Update: Sind Sie ein überzeugter Verfechter einer bestimmten Technologie? Sind Sie auf der Seite von Microsoft oder ein Open-Source-Anhänger?

Darwin John: Dazu erzähle ich häufig eine Geschichte. Ich bin auf einer Farm in Utah aufgewachsen. Manche der Farmer fuhren einen Ford Pickup, manche einen Chevy – und jeder war entweder von dem einen oder von dem anderen leidenschaftlich überzeugt. Ich habe in vielen Situation gefragt: „Ist das ein Pickup-Streitpunkt?“ Es ist zwar enorm wichtig, dass die IT-Architektur eingerichtet wird, doch möchte ich aufgeschlossen bleiben und mir alle Meinungen anhören.

Tech Update: Wie lange, glauben Sie, werden Sie auf diesem Posten bleiben?

Darwin John: Ich sagte Direktor Mueller, als er mich (nach Washington, Anm. d. Red.) einlud, dass ich vorhabe, ihn während seiner gesamten Amtszeit beim FBI zu begleiten.

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ZDNet.de Redaktion

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