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Unter vier Augen: FBI CIO Darwin John

Im Alter von 64 Jahren, wenn die meisten Menschen bereits ihren Ruhestand ins Auge fassen, steht Darwin John kurz vor einer einschneidenden Veränderung in seinem Leben. Nach 12 Jahren bei den Latter Day Saints und vorheriger Tätigkeit für Scott Paper und General Mills hat sich John zwar einen Namen als CIO gemacht, doch stellt die Modernisierung der antiquierten Technologie-Infrastruktur des FBI eine ganz andere Art von Herausforderung dar.

Das FBI hat einen erheblich größeren Etat und wesentlich mehr Personal als sein früherer Arbeitgeber. Noch dazu wird John innerhalb einer komplexen Struktur tätig sein, die eine Kooperation mit Dutzenden anderer Büros erfordert – ganz zu schweigen von einer Organisationskultur, die mehr mit J. Edgar Hoovers (FBI-Chef von 1924 bis 1972) Zeit gemeinsam hat als mit der Gegenwart. John wird obendrein in einer gläsernen Umgebung arbeiten, da das FBI eine der am strengsten überprüften Regierungsbehörden ist.

Für sein Vorgehen gibt es keinen klar vorgezeichneten Plan, und viele der möglichen Lösungsansätze werden schwierig umzusetzen sein. John, der seine Fähigkeiten und Erfahrungen nach den Ereignissen des 11. September in den Dienst seines Landes stellen möchte, geht diese Aufgabe mit offenen Augen an. Kürzlich schilderte er Dan Farber, dem Chefredakteur von ZDNet Tech Update Today, seine Ansichten über die Herausforderungen seiner neuen Aufgabe.

Tech Update: Sie haben die letzten zwölf Jahre bei der Church of Latter Day Saints verbracht und die meiste Zeit Ihres Lebens in Utah gelebt. Was hat Sie dazu bewogen, die relative Sicherheit und Abgeschiedenheit von Salt Lake City zu verlassen, um sich in Washington beim FBI ins Rampenlicht zu begeben?

Darwin John: In diesem Lebensabschnitt habe ich praktisch die Wahl, mich entweder pensionieren zu lassen oder eine gewichtige neue Herausforderung anzunehmen. Ich entschied mich dafür, die Herausforderung anzunehmen, da ich mich mit dem Gedanken an eine Pensionierung nicht anfreunden kann. Außerdem verspüren wir alle in dieser Zeit das Bedürfnis zu helfen und wichtige Veränderungen zu bewirken. Darüber hinaus führte ich Besprechungen mit (FBI-)Direktor Mueller, der auf mich den Eindruck einer geborenen Führungskraft macht.

Tech Update: Sehen Sie diese Arbeit als eine Art Missionarstätigkeit an?

Darwin John: Diesen Ausdruck würde ich nicht gerade benutzen. Dennoch habe ich das Gefühl, dass ich diese Aufgabe übernehmen sollte – also eher eine persönliche Angelegenheit. Wir (John und seine Ehefrau, Anm. d. Red.) haben das Ganze gut überlegt und fanden, dass dies die richtige Entscheidung ist.

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ZDNet.de Redaktion

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