SkyDSL will zur T-DSL Konkurrenz werden

Nachdem die Deutsche Telekom (Börse Frankfurt: DTE) angekündigt hat, dass sie T-DSL nicht mehr flächendeckend ausbauen will, wittert die Teles AG die Chance, ihren bisher nur wenig genutzten SkyDSL-Zugang endlich der breiten Masse anzubieten. Bisher nutzen nur rund 4000 User den Zugang über Eutelsat.

„Lange Zeit haben die Kunden auf T-DSL gehofft und unser Produkt hat sie daher weniger interessiert. Doch jetzt hat die Telekom angekündigt, dass nicht alle Landstriche versorgt werden und sie will diesen Kunden alternativ T-DSL via Satellit anbieten. Da ist unser Dienst viel besser“, erklärte Teles Chef Sigrim Schindler am Montag in Berlin.

Während T-DSL via Satellit nur die bekannten 768 KBit/s anbietet, die auch das terrestrische DSL schafft, bietet SkyDSL bis zu 4000 KBit/s. „Diese Bandbreite steht allen Usern zur Verfügung, wobei wir sicherstellen wollen, dass Heavy-Downloader die Bandbreite nicht überstrapazieren“, so Schindler weiter. Zu diesem Zweck will Strato das Surfverhalten aller User automatisch beobachten und zu belastende User bremsen.

„Wir gehen davon aus, dass die User nicht ständig immense Datenmengen herunterladen, sondern fair mit der bestehenden Bandbreite umgehen. Denn an diesen Heavy-Usern sind damals schon die ISDN-Flatrates kaputt gegangen“, erklärte Schindler.

Da man mit der Monatspauschale auch nicht wirklich Geld verdienen kann, bedient sich Teles eines Tricks: Die User bekommen für die Monatspauschale eine unbegrenzte Traffic-Menge, aber die Bandbreite sinkt mit steigenden User-Zahlen. Wer dann eine höhere Priorität bekommen will, muss zahlen. Ist die erste Prioritätsstufe 1 in der Monatsgebühr enthalten, zahlt man für die höheren Stufen zwischen 1,5 und 9,9 Cent pro MByte. Für das Extrageld erhält man aber keine garantierte Bandbreite, sondern nur eine höhere Priorität.

Mit zahlreichen Zusatzdiensten will Teles den Dienst attraktiver machen. So bietet man unter dem Namen „Request for Downloady – kurz RFD – die Möglichkeit an, Downloads in Zeiten zu tätigen, in denen die Satellitenstrecke ein wenig Luft hat. „Wer eine große Datei herunterladen will, hat somit zwei Möglichkeiten: Entweder für eine spätere Zeit requesten oder die Speed gegen Geld zu erhöhen“, informierte Schindler.

Bisher haben die SkyDSL Kunden richtig Glück: Zurzeit besitzt Teles einen Transponder auf Eutelsat, das bedeutet eine Bandbreite von 34 MBit. Schindler rechnet damit, dass man auf einen Transponder bis zu 20.000 Kunden setzen kann. „Die wenigsten Surfer ziehen ja ständig mit der vollen Bandbreite. Der normale User zieht eine Seite aus dem Netz und dann liest er sie. In dieser Zeit wird die Bandbreite aber nicht genutzt und kann anderen Usern zur Verfügung gestellt werden“, rechnete Schnindler.

Einen Pferdefuss hat der Teles-Zugang, wie auch alle anderen Sat-Zugänge: Man braucht immer einen Rückkanal, in den meisten Fällen also eine ISDN-Leitung, weil über den Satelliten-Transponder nur der Download der Daten erfolgt. Dies treibt die Kosten dann wieder in die Höhe, weil es für den ISDN-Zugang keine Flatrates mehr gibt. Dazu kommen noch die Anschaffungskosten, denn die notwendige Hardware inklusiv Sat-Schüssel kostet zwischen 129 (PCI) und 179 (USB) Euro.

Kontakt: Teles, Tel.: 030/3992800 (günstigsten Tarif anzeigen)

ZDNet.de Redaktion

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