Webmaster und Entwickler sehen mit Argwohn auf einen kommenden Release des World Wide Web-Konsortiums (W3C): Das in der vergangenen Woche angekündigte XHTML 2.0 soll nicht kompatibel zu seinem Vorgänger 1.0 und zu HTML 4.0 sein. Nun werden unangenehme Hürden und Barrieren bei der Programmierung von Internet-Software befürchtet. Vermutlich werden zunächst nur eingefleischte Entwickler und Experten das Problem wahrnehmen. Sobald aber die ersten Browser HTML oder XHTML 1.0-Sites nicht mehr lesen können, wird voraussichtlich ein Aufschrei durch die Nutzerschaft gehen.
XHTML (Extensible Hypertext Markup Language) ist durch das Erweitern des gängigen HTML-4.0-Standards (Hypertext Markup Language), in dem Millionen von Websites geschrieben sind, um einen XML-Zusatz (Extensible Markup Language), entstanden. XML ermöglicht komplexere Anwendungen als HTML. Der Chefanalsyst von Zona Research, Clay Ryder, verglich XML und HTML mit zwei Personen, die unterschiedliche Sprachen sprechen. Der Einsatz von XHTML gebe diesen Menschen eine dritte Sprache, um sich verständigen zu können.
Zu Beginn des Monats hatte das W3C XHTML 1.0 Second Edition frei gegeben. Diese Version bügelt Fehler der Originalfassung aus. Kurz darauf wurde die Variante 2.0 als Arbeitsentwurf vorgestellt. Sie soll nach ihrer Fertigstellung endgültig HTML und XML miteinander verbinden. In einem der vielen Begleitnoten findet sich jedoch eine Warnung, dass diese Version sich nicht mit 1.0 und HTML 4.0 vertrage.
Entwickler fürchten nun, dass Millionen von Sites und Seiten im Netz nach-übersetzt werden müssen oder dem Vergessen anheim fallen werden. Ihre Inhalte könnten von künftigen Browser-Generationen nicht mehr gelesen werden. „Mir erschließt sich die Bedeutung einer Zeile in den Specs (von XHML 2.0) nicht ganz. Da heißt es ‚obwohl XHTML 2 von HTML 4, XHTML 1.0 und XHTML 1.1 abstammt, ist nicht beabsichtigt, es rück-kompatibel zu früheren Versionen zu machen'“, erklärte Frances Currit-Dhaseleer, Webmaster und Informatik-Trainer aus Colorado Springs, Colorado. „Was genau soll das bedeuten? Wenn das wahr ist, können sie lange warten, dass ich auf XHTML umsteige.“
Ann Navarro, Gründerin und Chefin von Webgeek, einem Consulting-Unternehmen in Port Charlotte, Florida, hat als Autor an den 2.0-Specs mitgearbeitet. Sie erklärte: „XHTML 1.0 war als Brücke zwischen HTML und XML gedacht. XHTML 2.0 stellt die ‚andere Seite‘ dieser Brücke dar, wobei viel von dem alten Ballast über Bord geworfen wurde. Nun kommen neue, fortschrittlichere und mehr ‚XML‘-mäßige Methoden zum Einsatz.“ Sie sieht keinen andern Weg, als „einen Schnitt zu machen. Ich weiß nicht, wann genau dieser fällig sein wird, ob nun in der nächsten Browser-Generation oder der übernächsten, aber er muss gemacht werden. Wenn wir das Web auf XML umstellen wollen, müssen wir das anschieben.“
Diese Meinung bestätigt der Analyst Uttam Narsu von der Giga Information Group: „HTML ist tot. Die Entwicklergemeinde hat das bereits akzeptiert und ist bereits zu XHTML übergegangen.“ Nichtsdestotrotz zeigt er sich skeptisch über die neuen Specs: „Die fehlende Rück-Kompatibilität ist ein großes Problem. Ich kann keine ‚Killer-Features‘ in XHTML 2.0 entdecken, die dieses Manko ausgleichen könnten.“
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