Die am neuen Markt notierte Teles AG bietet ihren Kunden über die Tochter Strato seit mehreren Jahren einen Highspeed-Zugang via Satellit an. Da bisher nur 2500 Kunden in ganz Deutschland für SkyDSL gewonnen werden konnten, senkte man vor rund einer Woche die Preise drastisch (ZDNet berichtete). Nun gab Vorstandschef Sigram Schindler bekannt, auch gerichtlich gegen den Konkurrenten Deutsche Telekom (Börse Frankfurt: DTE) vorzugehen.
Knackpunkt: Bei fast allen Internet-Zugängen via Satellit muss der Anwender zusätzlich eine normale Verbindung ins Internet aufbauen, also via Modem, ISDN oder GSM, weil über den Satelliten nur Daten heruntergeladen, aber nicht hochgeschickt (Uplink) werden können. Beim Download der Daten werden diese IP-Pakete dann teilweise über die bestehende Internet-Verbindung und teilweise über den Satelliten zum Internet-Anwender transportiert. „Diese Aufteilung der Daten ist nicht so einfach und wir haben eine Technik entwickelt und schon 1996 ein Patent angemeldet. Ende Dezember 1999 wurde uns das Patent dann zugesprochen“, so Teles-Chef Sigram Schindler im Gespräch mit ZDNet.
Die Telekom habe, so Schindler weiter, die Nutzung dieser Technik im eigenen Produkt „T-DSL via Satellit“ nie bestritten und wollte sogar mit Teles zusammenarbeiten. „Aus dieser Zusammenarbeit ist dann aber nichts geworden. Vor kurzem hat die Telekom uns dann eine negative Feststellungsklage ins Haus geschickt und uns damit untersagt, weiter zu behaupten, dass die Telekom unsere Technik benutzt. Da haben wir uns entschlossen, nun gegen die Telekom zu klagen“, erklärte Schindler. Im Visier ist aber nicht nur der Telefon-Riese aus Bonn, sondern auch alle anderen Anbieter, die einen Internet-Zugang via Satellit anbieten. „Aus diesem Grund haben wir auch gegen die SES, die Betreibergesellschaft von Astra, geklagt. Weitere Klagen gegen Europe Online und Schott werden folgen“, kündigt Schindler an.
Teles hat nach eigenen Angaben nach mehreren Jahren rund 2500 aktive SkyDSL Nutzer. Die Telekom, sie vermarktet T-DSL via Satellit seit Mai 2002, hat nach Branchengerüchten rund 10.000 Kunden freigeschaltet (ZDNet berichtete) und will das System vor allem den Kunden anbieten, die kein stationäres DSL nutzen können.
Die Telekom sieht der Klage sehr gelassen entgegen: „Wir haben mit dem Partner Astra diese Vorwürfe schon vor Monaten geprüft und danach vor dem Landgericht Düsseldorf diese negative Feststellungsklage eingereicht, da wir keine Patenverletzung erkennen können“, so Telekom-Sprecher Stephan Brossio im Gespräch mit ZDNet.
Kontakt: Deutsche Telekom, Tel.: 0800/3301000
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