Die Deutsche Bank sucht erneut einen Käufer für ihren Fernsehkabelnetzbetreiber Telecolumbus. Wie die „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ unter Berufung auf Branchenkreise berichtete, wurde das Unternehmen den sechs Bietergruppen zum Kauf angeboten, die sich auch für das Fernsehkabelnetz der Deutschen Telekom (Börse Frankfurt: DTE) interessieren.
Die Zeitung nannte dabei vor allem Finanzinvestoren wie Goldman Sachs Capital Partners oder Apax Partners. Für die künftigen Eigentümer des Netzes der Telekom könne Telecolumbus eine wichtige Ergänzung sein.
Ein Sprecher der Deutschen Bank wollte keinen Kommentar abgeben. Er wies jedoch darauf hin, dass sich das Finanzhaus „grundsätzlich von Telecolumbus trennen“ wolle. Telecolumbus ist mit 2,3 Millionen angeschlossenen Haushalten eine der größten Kabelnetzgesellschaften in Deutschland.
Auf früherer Basis war das Unternehmen rund 1,1 Milliarden Euro wert. Allerdings ist der „FAZ“ zufolge inzwischen ein deutlich niedrigerer Verkaufserlös zu erwarten. Die Deutsche-Bank-Tochter DB Investor hatte Telecolumbus 1999 für 720 Millionen Euro vom Energieversorger RWE gekauft. Attraktiv ist Telecolumbus für mögliche Käufer des Telekom-Netzes mit 10,4 Millionen angeschlossenen Haushalten, weil dieses in der Mehrzahl der Fälle nicht bis zur Anschlussbuchse in den Wohnungen reicht.
Die letzten Meter werden von anderen Gesellschaften wie Telecolumbus überbrückt. Diese Aufspaltung gilt als ein wesentliches Hindernis für die Weiterentwicklung des Kabelgeschäftes in Deutschland. Allerdings müssten Interessenten, die sowohl Telecolumubs als auch das Telekom-Netz kaufen wollen, mit kartellrechtlichen Problemen rechen, betonte die Zeitung. Schließlich sei Liberty Media mit dem Versuch, beide Gesellschaften zu erwerben, am Veto des Bundeskartellamtes gescheitert.
ZDNet bietet einen News-Report zur Übernahme des Fernsehkabels für zehn Millionen deutschen Haushalte durch den amerikanischen Medienkonzern Liberty.
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