Mulitmedia Messaging Service (MMS) scheint langsam in die Gänge zu kommen. Über 15.000 Handys mit anklemmbarer oder eingebauter Digicam haben die beiden Mobilfunker D2 Vodafone und T-Mobile jeweils in den ersten Wochen nach dem Marktstart der Geräte verkauft. Die Daten lassen die krisengeplagten Mobilfunkbetreiber auf die ersehnte „Killer-Applikation“ hoffen.
Fotogrüße mit dem Handy könnten schon bald Urlaubspostkarten verdrängen, geht es nach den Vorstellungen der Netzanbieter. „MMS ist die Killer-Applikation“, proklamiert der Vodafone Deutschland-Geschäftsführer, Jürgen von Kuczkowski der „Financial Times Deutschland“ gegenüber.
Neidisch schauen die beiden Anbieter jedoch rüber nach Japan. Hier haben die beiden Firmen J-Phone und Marktführer NTT Docomo zusammen bis Ende Juli laut dem Blatt insgesamt sieben Millionen Telefone mit eingebauter Kamera verkauft.
Auch Handy-Lieferanten wie Nokia (Börse Frankfurt: NOA3), Ericsson oder auch Samsung hoffen aufgrund fallender Umsätze auf eine Geschäftsbelebung durch MMS und Foto-Handys. In der Hoffnung auf gute MMS-Umsätze sponsern die deutschen Mobilfunker die 300 Euro-Geräte derzeit im Rahmen eines 24 Monatsvertrags mit bis zu 200 Euro.
Doch die Marktforscher sind sich in Sachen MMS-Zukunft uneins. Während der britische Analyst von Ovum für 2007 in Großbritannien mit einem Umsatz von 3,4 Milliarden Pfund (5,3 Milliarden Euro) rechnet, geht die Branchenvereinigung Wireless World laut dem Bericht der Zeitung lediglich von 258 Millionen Euro im Jahr 2006 aus.
Der Preis wird es entscheiden, sind sich die Experten einig. Vodafone und T-Mobile verlangen nach der kostenlosen Startphase bald für eine Bild-Botschaft 39 Cent. Auch eine monatliche Grundgebühr wird in Großbritannien getestet. Ein Problem scheint jedoch die begrenzte Usermenge für MMS. So gestattet weder Vodafone noch T-Mobile derzeit seinen Kunden den Versand von MMS an Mobiltelefone des Wettbewerbers.
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