Ortsgespräche werden künftig preiswerter, berichtet die die „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Wie das Blatt in seiner Montagsausgabe meldet, soll die Einführung der freien Wahl des Netzbetreibers bei Ortsgesprächen nun doch noch vor der Bundestagswahl beschlossen werden.
Damit könnten Kunden der Deutschen Telekom (Börse Frankfurt: DTE) vom 1. Dezember 2002 an nicht nur Ferngespräche, sondern auch Ortsgespräche mit anderen Telefongesellschaften führen, ohne ihren Telekom-Anschluss kündigen zu müssen. Dabei können sie durch Voreinstellung die Telefonate über einen anderen Anbieter führen (Preselection) oder sich vor jedem Gespräch neu für einen Anbieter entscheiden (Call-by-Call).
Der verstärkte Wettbewerb dürfte dazu beitragen, dass für Ortsgespräche geringere Kosten anfallen. Der Bundesrat hatte die von der Bundesregierung vorgeschlagene so genannte kleine Novelle des Telekommunikationsgesetzes am 12. Juli zunächst gestoppt. Einige Bundesländer hatten argumentiert, die geplante Änderung werde lokale Telefon-Netzbetreiber in Ballungsräumen benachteiligen.
Nach Vorgesprächen im Rahmen des Vermittlungsverfahrens zeichnet sich nun eine Einigung ab, wie die Zeitung von Länderseite und in Branchenkreisen erfuhr. Dem Bericht nach wird der Vermittlungsausschuss am Dienstag Bundestag und Bundesrat eine leicht veränderte Gesetzesfassung zur Annahme empfehlen.
Die Deutsche Telekom, die ihre überragende Marktstellung im Ortsnetz gefährdet sieht, und die Stadtnetzbetreiber versuchten bislang, das Gesetz zu verhindern. Sie befürchten Umsatzeinbußen und geringere Gewinnmargen. Die EU-Kommission fordert, Call by Call-Gespräche in Ortsnetzen bis Ende des Jahres zu ermöglichen, wie das bei Ferngesprächen schon lange Brauch ist. Bei Zuwiderhandlung droht die Kommission mit einer Klage und Schadenersatzforderungen beim Europäischen Gerichtshof in Luxemburg.
Kontakt: Deutsche Telekom, Tel.: 0800-3300700
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