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Die Sicherung der Netzwerke in New York

Manhattan ist eine Insel, auf der sich viele der bedeutendsten Unternehmen der Welt drängeln, die allesamt bei der Leitung ihrer globalen Geschäfte auf digitale Netzwerke angewiesen sind. Doch werden auch hier die gleichen Systeme genutzt, wie sie überall für wichtige Kommunikationsknoten verwendet werden. Die Katastrophe des vergangenen Jahres hat deutlich gemacht, wie anfällig die Kommunikationsnetze sind, von den digitalen Knotenpunkten amerikanischer Städte bis hin zu grundlegenden Funktionen wie der Nutzung eines Telefons.

An der Wall Street ansässige Firmen stellten mit Entsetzen fest, dass ihre durchdachten Pläne verteilter Netzwerke und Backup-Systeme bloße Theorie darstellten. Außerdem verfügten infolge der starken Konsolidierung in der Telekommunikationsbranche nicht einmal die Telefongesellschaften selbst über so grundlegende Informationen wie den genauen Verlauf ihrer Netzwerkstrukturen.

Die Bank of New York gehörte zu den zahlreichen Unternehmen, die diese Erfahrung auf schmerzliche Weise machen mussten. Das vorwiegend für andere Banken tätige Finanzinstitut verfügte über verschiedene Backup-Systeme, Dual Access für eingehende und ausgehende Daten in jedem seiner Gebäude in Manhattan und eine zuverlässige, moderne Netzwerkstruktur, die so genannte Ring-Architektur. Trotz alledem brachen die Kommunikationssysteme der Bank völlig zusammen.

„Wir hatten überall alternative Systeme eingerichtet, nur um letztlich festzustellen, dass einige zentrale Niederlassungen der gegenwärtigen landesweiten Konfiguration miteinander verbunden waren“, so Donald Monks, Senior Vice President der Bank of New York. „Aufgrund der doppelten Verbindungen war eine Nutzung alternativer Systeme neben der vom Ausfall betroffenen Zentrale nicht möglich. Die Probleme traten am 11. September deutlich zutage und dürften in einigen Fällen auch heute noch bestehen.“

SchlumbergerSema Global Recovery Services bietet Business Recovery Center an, in denen Unternehmen im Falle einer Evakuierung ihrer eigenen Gebäude ihre Mitarbeiter arbeiten lassen können.

Inzwischen fordern große Wall-Street-Unternehmen eine schriftliche Garantie der Telekommunikationsanbieter, dass deren Netzwerke ausreichend verteilt sind – und dies nicht nur in der Zentrale, sondern in der gesamten Infrastruktur. Monks schlug vor, dass die Unternehmen für eine entsprechende Dokumentation eine Gebühr zahlen könnten, um diese als vertragliche Vereinbarung zu übernehmen.

Angesichts der drohenden Abwanderung großer Firmen und der damit verbundenen Steuerausfälle holen die New Yorker Stadtväter Vorschläge für verteilte Infrastrukturen wieder aus der Schublade, die den Unternehmen garantieren, dass selbst bei einem kompletten Ausfall eines Netzwerks alternative Systeme dessen Aufgaben übernehmen. Eines dieser Konzepte sieht die Umwandlung nicht mehr genutzter unterirdischer Wasserrohre in Glasfaserleitungen vor.

„Diese riesigen Rohre stellen eine hervorragende Möglichkeit dar, um die erdgebundenen Telekommunikationsstrukturen der Stadt ausfallsicherer zu machen“, sagte Agostino Cangemi, Deputy Commissioner for Technology and Telecommunications. Die gusseisernen Hochdruckrohre verlaufen unter jeder Straße zwischen der 34sten und Brooklyn.

Die Stadt plant außerdem, ihre 20.000 Straßenlaternen sowie die Dächer städtischer Gebäude mit Systemen für drahtlose Datenübertragung und Mobilfunk auszustatten. Zuvor hatte man den Fehler gemacht, große Antennen an einem Standort, dem World Trade Center, zu konzentrieren. Mit dem Zusammenbruch der Twin Towers brachen auch sämtliche mobilen Netze in der Gegend zusammen.

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ZDNet.de Redaktion

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