Studie: Schwache Konjuntkur bremst Wireless WANs aus

Es herrscht großes Interesse an drahtlosen Netzwerk- und Internet-Zugängen per Wireless WAN, doch die allgemeine wirtschaftliche Lage bremst die Hersteller aus. Die Branche musste laut der 4500 Euro teure Frost & Sullivan-Analyse „World Wireless Wide Area Networking Markets“ im letzten Jahr einen Umsatzrückgang von 28 Prozent verkraften. Weltweit habe sich das Marktvolumen von 4,59 auf 3,31 Milliarden Dollar im Jahresvergleich reduziert. Glaubt man der Prognose, so sollen die Einnahmen erst ab 2004 wieder langsam steigen. Die vier Milliarden Dollar-Grenze würde dann erst wieder im Jahr 2008 erreicht.

Bei den Wireless Wide Area Networks handelt es sich nicht um typische Endverbraucher Wireless LAN-Netzwerke, die nur maximal 100 bis 200 Meter Radius abdecken. „Bei den hier untersuchten WWANs geht es um professionelle Netzwerke, die mehrere Kilometer Umkreis abdecken. Inbegriffen sind auch Lösungen wie ein Sendemast, der ein ganzes Wohngebiet mit kabellosen Internet versorgt“, konstatierte Frost & Sullivan-Sprecher Stefan Gerhardt gegenüber ZDNet.

„Die ökonomische Situation hat große Auswirkungen auf alle Anbieter von WWAN-Produkten. Wegen der Skepsis im Finanzmarkt wird kein zusätzliches Kapital bereitgestellt und die WWAN-Kunden kürzen ihre Netzwerkinvestitionen“, sagte Frost & Sullivan-Analyst Wai Sing Lee.

Trotz der derzeitigen Marktlage und der Absatzprobleme der Hersteller habe sich der kabellose Breitbandanschluss mittels WWAN als Alternative bei Netzwerkanbindungen für Daten, Internet, Sprache und Multimediaapplikationen etabliert. Die einfache und schnelle Installation, minimale Beeinträchtigung der Umwelt und Anwohner und die relativ geringen Kosten würden zur steigenden Beliebtheit beitragen, so die Studie.

„Drahtlose Anbindungen sind erheblich ökonomischer als gemietete Leitungen. Erstens müssen keine Kabel verlegt werden, zweitens ist es nicht notwendig, entsprechende Wegerechte für die Kabel zu beantragen und zu zahlen, und auch der normale Geschäftsbetrieb wird bei der Installation nicht gestört. Drittens fallen keine monatlichen Gebühren für die Netze und den Breitbandanschluss an. Zudem ist die Investition nicht verloren, wenn ein Unternehmen sich entscheidet, seinen Standort zu verlegen“, bemerkte Lee. Gerade diese Einsparpotenziale auf der Anwenderseite werden den Markt ab 2004 wieder wachsen lassen.

ZDNet.de Redaktion

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