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Legend: Geburt einer Legende

Die Vorarbeiten haben jedoch schon begonnen. Im letzten Herbst hat das Unternehmen begonnen, erstmals PCs in Hongkong und unter seinem Markennamen QDI Laptops in Spanien, Deutschland, Italien und Griechenland zu verkaufen. QDI-Mainboards sind ebenso bereits zu einer führenden Marke in Europa geworden.

Vielleicht noch viel versprechender: Das Unternehmen hat bereits Schritte unternommen, um Vertragshersteller zu werden, der Weg zum Erfolg, den bereits Quanta, Acer und andere Giganten aus Taiwan beschritten haben.

Im vergangenen September haben Legend und Gigabyte, einer der weltgrößten Mainboard-Hersteller mit Sitz in Taiwan, eine Joint-Venture-Vereinbarung über eine Vertragsproduktion in Höhe von 30 Millionen US-Dollar unterzeichnet. Im Rahmen dieses Vertrags liefert Gigabyte das Know-how und die Vertriebskontakte, Legend soll sich auf laufende Kosteneinsparungen konzentrieren. Das Gemeinschaftsunternehmen wird sich anfänglich auf Mainboards konzentrieren, sein Portfolio jedoch später ausweiten, so die Unternehmen.

Legend hat im vergangenen Jahr sogar ein Forschungsinstitut in San Jose (USA) gegründet, in dem amerikanische und chinesische Ingenieure tätig sind. Das Unternehmen war allerdings auch nicht immun gegen die weltweiten Wirtschaftsprobleme. So sank seine Zuwachsrate auf 5 Prozent im zweiten Quartal 2002, auf Grund nachlassender PC-Verkäufe im asiatisch-pazifischen Raum. Aber auch in diesen relativ harten Zeiten war es Gartner zufolge trotzdem in der Lage, in die Top 10 der PC-Hersteller weltweit aufzusteigen, mit einem Marktanteil von 2 Prozent, gegenüber dem 13. Platz Ende letzten Jahres.

Das Ungleichgewicht zwischen dem Wachstum im Bereich Asien/Pazifik und dem Rückgang im Rest der Welt wird das Unternehmen noch weiter nach vorn bringen. Legend steht kurz davor, Gateway bei den weltweiten Verkäufen zu überholen und schließt dabei auch bereits zu Toshiba auf, so das Marktforschungsinstitut IDC.


Qiao Jian

Die Verlangsamung im Bereich Technologie hat das Unternehmen veranlasst, die globale Expansion derzeit noch zu verzögern. Aber die Offensive ist unvermeidlich.

„Für die nächsten zwei bis drei Jahre werden wir uns auf China konzentrieren“, sagte Qiao Jian, Vice President für Marketing. Gleichzeitig, so Jian weiter, „ist es das Ziel von Legend, in 10 Jahren ein internationales Unternehmen zu sein. Wir denken dabei an Markenverkäufe in Südostasien.“ Dieser Zeitrahmen mag Außenseitern sehr ehrgeizig erscheinen, nicht jedoch denjenigen, die mit der Unternehmensgeschichte vertraut sind. Das Unternehmen hat auf jeden Fall schon bewiesen, dass es schnell lernt.

Eilige Entwicklung
1984 von Forschern der Chinesischen Akademie der Wissenschaften gegründet, war Legend zunächst als Händler für ausländische IT-Produkte tätig. AST Research, einst eine sehr starke Marke, brachte dem Unternehmen vor allem bei, wie PCs gebaut werden, so Kitty Fok, Forschungsdirektor bei IDC.

Das war für AST nicht besonders gut. Nachdem Legend 1990 ins PC-Geschäft eingestiegen war, wurden keine AST-Computer, eine der damals in China populärsten Marken, mehr verkauft. Mitte der 90er Jahre unterzeichnete Legend eine Vereinbarung mit Acer zum Vertrieb deren PCs an die Verbraucher. Dies ebnete dem Emporkömmling den Weg, um seine eigenen Absatzkanäle in diesem Markt aufzubauen.

Das Geschäft von Legend wuchs gemeinsam mit Chinas Wirtschaft. 2001 haben AOL und Legend angekündigt, dass sie jeweils 100 Millionen $ in ein Gemeinschaftsunternehmen zur Entwicklung neuer Online-Services investieren würden. Es wurden Kooperationen mit asiatischen Mobiltelefon- Herstellern, Notebook-Produzenten, LCD- und Drucker-Herstellern und Lieferanten von Digitalkameras geschlossen, die Legend in den vergangenen zwei Jahren dabei halfen, seine Position zu festigen oder in diese Märkte einzusteigen.

Viele führende Lieferanten von Komponenten haben in den vergangenen Monaten ebenfalls Partnerschaften geschlossen oder gefestigt. Darunter sind beispielsweise Siemens und Texas Instruments für Mobiltelefon-Teile, IBM bei Speicher-Technologie, Microsoft für Software und Intel bei der Server-Technologie.

„Man geht eine Partnerschaft mit einem sehr starken, multinationalen Konzern ein und lernt dann von diesem“, erläutert Fok.

Obwohl manche Analysten der Ansicht sind, dass das Unternehmen nur von der starken Bindung lokaler Käufer und niedrigen Betriebskosten profitiert hat, versichert Qiao, dass Legend den lokalen Markt auch erfolgreicher studiert hat als andere.

Die Zusammenarbeit mit Privatfirmen hat dem Unternehmen auch geholfen, einen Vorsprung gegenüber den lokalen Konkurrenten zu gewinnen. Der Rivale Great Wall ist noch immer ein Betrieb in Regierungshand.

So war Legend im Jahr 2000 beispielsweise das erste chinesische Unternehmen, das den Internetzugang über einen Link auf dem Desktop automatisch herstellte, fährt sie fort. Davor mussten die chinesischen Verbraucher zur Post gehen und sich eine Nummer für den Net-Account zuweisen lassen.

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ZDNet.de Redaktion

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