Die Bundesregierung sucht gemeinsam mit der französischen Regierung eine Lösung für die Krise beim angeschlagenen Telefonunternehmen Mobilcom (Börse Frankfurt: MOB). Die Gespräche, in die auch Mobilcom-Vertreter einbezogen seien, liefen „auf Arbeitsebene“, sagte ein Sprecher der Bundesregierung am Donnerstag in Berlin. Direkte Gespräche mit dem Mobilcom-Großeigner France Télécom gebe es allerdings nicht.
Paris ist Mehrheitseigner bei dem französischen Konzern. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) sei nicht persönlich in die Sondierungen einbezogen, sagte sein Sprecher. Das Schicksal von Mobilcom wird sich am Donnerstagabend entscheiden. Dann wird der France-Télécom-Verwaltungsrat entscheiden, ob er sich aus dem Unternehmen zurückzieht.
Nach Informationen der französischen Zeitung „Le Figaro“ ist ein Rückzug nach dem monatelangen Streit über die weitere Finanzierung des deutschen Unternehmens ausgemachte Sache. Die hoch verschuldete Mobilcom muss nach eigenen Angaben in diesem Fall umgehend Insolvenz anmelden. Dies würde dem Unternehmen zufolge den Verlust von 5000 Arbeitsplätzen in Schleswig-Holstein bedeuten. Ungeachtet der Vermittlungsbemühungen gab die Mobilcom-Aktie am Donnerstagvormittag weiter massiv nach.
Gegen 10.15 Uhr stand das Papier, das zu Boom-Zeiten der Telekom-Branche rund 200 Euro wert gewesen war, bei 1,70 Euro. Dies war ein Minus von 15 Prozent gegenüber dem Vortag.
Kontakt: Mobilcom, Tel.: 04331/6900 (günstigsten Tarif anzeigen)
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