Service Pack 1 für Internet Explorer 6 angeblich lückenhaft

Nur wenige Tage nach dem offiziellen Release des ersten Service Packs für den Web-Browser Internet Explorer 6 von Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) werden schon erste Stimmen von Sicherheitsexperten laut. Sie behaupten, dass das Update fehlerhaft ist und einige gefährliche Sicherheitslücken mit dem Code nicht geschlossen wurden.

Microsoft hatte das Service Pack für seinen Internet Explorer 6 veröffentlicht. Es steht im Download-Bereich von ZDNet zum Abruf bereit.

Das SP1 für den Explorer soll alle Patches und Bugfixes – es handelt sich um mehr als 300 – enthalten, die bislang erstellt worden sind. Allerdings benötigen Anwender, die das Windows XP Service Pack 1 bereits installiert haben, dieses Update nicht. Das Upgrade ist vielmehr für Anwender gedacht, die den aktuellen Web-Browser unter Windows Me, 2000, 98 oder NT 4 einsetzen.

„Mit dem Internet Explorer 6 ist man immer noch eine große Angriffsfläche für jedermann“, sagte der Thor Larholm, Experte bei der Sicherheitsfirma Pivx Solutions. Trotz des Updates ist es laut diversen Sicherheits-Advocaten für Hacker weiterhin möglich, durch ein Sicherheitsloch der Web und Sicherheitseinstellungen des Browsers in Microsofts Dynamic HTML-Object Model einzudringen. Dieses Modul verwalte alle Dialoge von Windows wie Dialog-Boxen und Website-Frames.

Einige der Sicherheitslöcher seien weniger schlimm, andere gefährlich. Kombiniere man diese Programmfehler, komme eine zerstörerische Mischung raus, so Larholm. Ein Beispiel eines derartigen kumulativen Effekts könne man auf der Site Malware.com beobachten. So müsse der User nur den Windows Media Player zusammen mit dem Internet Explorer installiert haben und eine bestimmte Website besuchen, damit Hacker ein Programm auf dem Rechner des Opfers platzieren und ausführen könnten.

Ein Microsoft-Sprecher wollte zu den Bedenken keine Stellung nehmen. Das Unternehmen glaube im besten Interesse der Kunden zu handeln. Die Sicherheitsexperten von Microsoft kämen zudem häufig zu anderen Schlussfolgerungen über die technische Wahrscheinlichkeit möglicher Angriffspunkte als außen stehende Sicherheitsberater.

Die israelische Sicherheitsfrima Greymagic Software warnt unterdessen vor Gefahren durch die implementierte „cross-frame scripting“-Technologie des Browsers. Mit der Technik werden Informationen an verschiedene Teile der Website weitergegeben. Die Funktion mache es jedoch auch möglich, einmal auf eine speziell präparierte Webseite eines Angreifer zugegriffen, ein Javascript auszuführen, was jegliche Sicherheitseinstellungen des Web-Browsers ignoriert.

Kontakt: Microsoft, Tel.: 089/31760 (günstigsten Tarif anzeigen)

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

KI-gestütztes Programmieren bringt IT-Herausforderungen mit sich

OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.

9 Stunden ago

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

4 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

4 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

4 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

4 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

5 Tagen ago