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Bundesregierung muss für Mobilcom bürgen

Die Rettung der angeschlagenen Telefonfirma Mobilcom (Börse Frankfurt: MOB) stößt auf immer neue Probleme. Wegen der andauernden Prüfung von Sicherheiten durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) muss die Bundesregierung nun doch für die geplante Soforthilfe von 50 Millionen Euro bürgen. Dies zwingt die Regierung, die Hilfe entgegen erster Aussagen bei den EU-Wettbewerbshütern als mögliche Beihilfe anzumelden.

Die Bundesregierung werde die Absicherung des 50 Millionen-Kredits „für eine gewisse Zeit“ übernehmen, sagte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums. Die KfW und die schleswig-holsteinische Landesbank sahen sich laut Regierung außer Stande, in so kurzer Zeit die Voraussetzungen und Sicherheiten für die Soforthilfe abschließend zu prüfen.

Die notwendige Anmeldung der staatlich verbürgten 50 Millionen Euro bei der EU-Kommission werde „im Laufe des Tages“ erfolgen, hieß es im Bundesfinanzministerium. Dann werde Brüssel prüfen.

Bundeswirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) traf sich unterdessen erneut mit Mobilcom-Vorstand Thorsten Grenz, um über das weitere Vorgehen gegenüber dem abtrünnigen Großaktionär France Télécom zu beraten. Die Bundesregierung will den französischen Konzern dazu bewegen, Mobilcom weiter den milliardenteuren Aufbau seines UMTS-Mobilfunknetzes zu finanzieren.

Dies lehnen die Franzosen ab. Bei den Mobilcom-Beschäftigten herrscht indes weiter Unsicherheit darüber, wieviele Stellen dem Sanierungsplan der Unternehmensführung zum Opfer fallen.

An der Börse wurden die Chancen auf eine umfassende Rettung von MobilCom offenbar zunehmend schlechter eingeschätzt. Der Kurs der MobilCom-Aktie fiel in einem allgemein schlechten Börsenumfeld bis 14.15 Uhr um zehn Prozent auf 2,65 Euro.

Kontakt: Mobilcom, Tel.: 04331/6900 (günstigsten Tarif anzeigen)

ZDNet.de Redaktion

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