Trotz der finanziellen Schwierigkeiten mehrerer Telefonfirmen sieht die Bonner Regulierungsbehörde keine Notwendigkeit, den vorgegebenen Starttermin für die neuen UMTS-Mobilfunknetze Ende 2003 zu verschieben. „Ich sehe keinen Grund, etwas zu ändern“, sagte Behördenchef Matthias Kurth. Eine Ausnahme könne lediglich bei unerwarteten technischen Problemen gemacht werden. Wenn alle Lizenznehmer hier in Schwierigkeiten kämen, „dann kann man über diesen Punkt durchaus reden.“
Unterdessen wollen die Eigner des deutschen UMTS-Anbieters Quam bei der Regulierungsbehörde eine Verschiebung des Starttermins beantragen. Gemäß den Lizenzbedingungen müssen die sechs deutschen UMTS-Firmen bis Ende 2003 mit ihren Netzen 25 Prozent der Bevölkerung abdecken. Ansonsten droht der Verlust der Lizenz. „Wir haben ganz bewusst von vornherein einen späten Zeitpunkt durch unsere sehr moderaten Vorgaben beim Versorgungsgrad festgelegt“, sagte Kurth. Es gebe damit keinen Grund, die Bedingungen jetzt nachträglich zu ändern.
Es gebe Verzögerungen bei der Entwicklung der UMTS-Handys, sagte ein Sprecher des finnischen Telefonkonzerns Sonera am Freitag in Helsinki. „Es ist schwierig, Dienste anzubieten, wenn es keine Geräte gibt.“ Deshalb werde Sonera gemeinsam mit dem Quam-Miteigner Telefónica aus Spanien die Bonner Behörde bitten, einen späteren Starttermin zu erlauben. Sonera und Telefónica hatten Ende Juli die Finanzierung des UMTS-Ausbaus in Deutschland bis auf weiteres eingestellt. Damit wurde es Quam unmöglich, die Vorgaben der Lizenzbedingungen zu erfüllen. Das Münchner Unternehmen hatte daraufhin die Entlassung von 800 seiner 900 Mitarbeiter angekündigt.
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