Die Firmenspitze von Vivendi Universal hat am Mittwoch in Paris über die Rettungsstrategie für den angeschlagenen Medienkonzern beraten. Analysten erwarteten, dass sich die mit 35 Milliarden Euro verschuldete französisch-amerikanische Gruppe unter dem neuen Chef Jean-René Fourtou auf das Medien- und Telefongeschäft konzentrieren will.
Aus der angestammten Wassersparte will sich das Unternehmen dagegen weiter zurückziehen. Der Vivendi-Verwaltungsrat war am Vormittag zusammengetreten. Die Sitzung sollte bis zum Nachmittag dauern. Fourtou sollte seinen Plan dann vor Journalisten vorstellen.
Der neue Vivendi-Chef hatte zuletzt Anteilsverkäufe im Wert von zehn Milliarden Euro angekündigt, davon allein fünf Millionen in den kommenden neun Monaten. Mit Ausnahme des US-Verlagshauses Houghton Mifflin wurde zunächst nicht bekannt, von welchen Firmen sich Vivendi trennen will. Vivendi hatte sich in den vergangenen Jahren von einem französischen Wasser- und Telefonkonzern zur zweitgrößten Mediengruppe der Welt mit Standbeinen in Musik, Kino und Fernsehen gewandelt.
Nach massiven Investitionen sitzt das Unternehmen aber auf einem Berg von Schulden und hatte im Frühjahr und Sommer Probleme, frische Kredite zu erhalten. Wegen der Finanzkrise war Fourtous Vorgänger Jean-Marie Messier entlassen worden. Nach dem Führungswechsel und der Ankündigung einer neuen Ausrichtung erhielt das Unternehmen zuletzt wieder Milliardenkredite von den Banken. An der traditionellen Wassersparte Vivendi Environnement ist Vivendi Universal inzwischen nur noch mit gut 40 Prozent beteiligt; dieser Anteil soll in den kommenden Monaten weiter abgebaut werden.
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