ZDNet: Wer hat Zugang zum Quellcode?
Matusow: Etwa 2.300 Organisationen in 32 Ländern sind heute qualifiziert, den Quellcode zu erhalten. Um sich zu qualifizieren, müssen die Unternehmen über mehr als 1.500 Windows-Arbeitsplätze nach der Enterprise Agreement-Lizenz verfügen, außerdem kommen die 150 größten Systemintegratoren der Welt ebenso in Betracht wie alle Regierungen, viele Universitäten und die großen OEMs.
Bisher haben uns allerdings nur etwa 150 Organisationen in Bezug auf dieses Angebot beim Wort genommen. Wir haben uns an viele Hundert Unternehmen und Organisationen gewandt, die meisten haben aber abgelehnt. Die meisten sagen: „Wir sind Hersteller, mit Quellcode haben wir nichts zu tun – das ist euer Job“; andere geben an, dass sie davon ausgehen, dass ihre Systemintegratoren sich um alles kümmern werden, was mit dem Quellcode zu tun hat.
Bisher verfügen in Großbritannien sieben Universitäten zu Forschungszwecken über den Quellcode, außerdem noch fünf Unternehmen. Momentan gibt es noch keine Systemintegratoren, die Zugriff auf den Quellcode haben.
ZDNet: Wie viel kostet der Code?
Matusow: Organisationen können sich zwar kostenlos für das Shared-Source-Programm anmelden, allerdings gibt es dann von ihrer Seite noch extrem viel Entwicklungsarbeit zu leisten, die ihrerseits sehr teuer werden kann.
Die Shared Source-Initiative beinhaltet Windows 2000, Windows XP, alle .Net-Server, Service-Packs und alle Beta-Versionen. Dies ist eine ungeheure Menge an Technologie und es kostet schon sehr viel Geld, die Leute nur dafür fit zu machen. Viele Organisationen sagen, dass die Software Development Kits für sie mehr als ausreichend sind.
ZDNet: Auf welche Weise erhalten die Leute tatsächlich Zugriff auf den Windows-Quellcode?
Matusow: Die MSDN Code Center Premium-Ressource ist derjenige Mechanismus, über den die Leute auf den Windows-Quellcode zugreifen können. Hierbei handelt es sich um ein Referenz-Tool, das über eine sichere Webseite zugänglich ist. Bei der Anmeldung erhalten die Organisationen eine Smart-Card und einen entsprechenden Kartenleser.
Momentan befinden sich alle Server für dieses Programm in Redmond, wir werden aber damit beginnen, auf der ganzen Welt verteilte Mirror-Server einzurichten.
ZDNet: Erhalten die Leute Zugriff auf den gesamten Windows-Quellcode?
Matusow: Nein. Im Programm befinden sich etwa 95 Prozent von Windows. Weitere drei Prozent von Windows gehören nicht uns, weshalb wir diesen Teil auch nicht freigeben können. Andere Teile – wie beispielsweise der Produktaktivierungscode – erscheinen uns zu wertvoll, um sie freizugeben. Zudem ist der Zugriff auf einige Elemente der Verschlüsselungstechnologien durch die US-Regierung beschränkt und steht ausschließlich für die EU und weitere acht Länder zur Verfügung, so dass wir dabei in jedem Einzelfall wieder anders verfahren müssen.
ZDNet: Das deckt also Windows ab. Wie unterscheiden sich die anderen Programme?
Matusow: Der Geschäftsbereich für Windows CE hat einen anderen Ansatz gewählt. Etwa 45 Prozent des Quellcodes von Windows CE wurden für jedermann geöffnet – für sämtliche Organisationen und Privatpersonen in jedem Land. Die Lizenz legt fest, dass der Code für nichtkommerzielle Zwecke eingesehen, modifiziert und weitergegeben werden kann. Das bedeutet, dass Software- und Hardwarehersteller ihre Anwendungen und Hardwareprodukte auf der Basis ihrer Kenntnis des Quellcodes verändern können.
Einige Unternehmen können den gesamten Quellcode von Windows CE einsehen, allerdings zahlen sie dafür eine Lizenzgebühr, denn diejenigen 55 Prozent des Codes, die nicht für jedermann zugänglich sind, sind durch Bestimmungen zum geistigen Eigentum geschützt.
In der Embedded Community gibt es etwa 300.000 Entwickler, der Quellcode wurde bereits 128.000mal heruntergeladen. Etwa die Hälfte dieser Entwickler sagen, sie benutzen den Code jede Woche; 75 Prozent gaben an, Programme für Windows CE entwickeln zu wollen, gerade weil sie Zugriff auf den Quellcode haben.
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