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Neuronen gegen Bits: Schachweltmeister schlägt Computer-Programm

Vier Runden stehen noch aus und der 27-jährige Schachweltmeister Vladimir Kramnik führt gegen den elektronischen Herausforderer Deep Fritz, das derzeit leistungsfähigste Schachprogramm der Welt.

Der Russe scheint zu schaffen, was vorher IBMs (Börse Frankfurt: IBM) Deep Blue und dem ehemaligen Schachweltmeister Garry Kasparov versagt geblieben ist. So führt Kramnik mit 2,5 zu 0,5 nach der zweiten Partie mit 57 Zügen. Doch noch ist nichts endgültig entscheiden. Bis zum 19. Oktober sind noch vier Runden zu spielen.

In der dritten Runde spielte Kramnik Fritz in brillianten Schach an die Wand und erntete viel Lob von den Kommentatoren. „Wie viel länger kann Kramnik dieses Spielniveau aufrechterhalten?“ fragt sich der viermalige britische Schachmeister Julian Hodgson. Sein Zug „18…Nb4 war brilliant und unerwartet“, sagte Schachmeister Danny King über einen Zug, für den Kramnik über 30 Minuten nachdachte, bevor er ihn zog.

Wird das Match von dem 1,95 Meter großen Schachweltmeister gewonnen, kassiert er vom Sponsor Emir von Bahrain eine Million Dollar. Doch auch bei einer Niederlage kann der Russe noch mit 600.000 Dollar rechnen. Bei einem Unentschieden gibt es 800.000 Dollar.

Kramniks Software-Gegner haben der Holländer Frans Morsch und der Deutsche Mathias Feist von Chess Base entwickelt. Die Software rechnet auf einem Acht Prozessor-System rund 3,5 Millionen Züge pro Sekunde aus.

Nachdem Kramnik in der ersten Runde den PC abhängte, holte Deep Fritz in der zweiten Partie nach anfänglichen Fehlern auf. „Nur ein Computer erfindet solche Spielzüge. Ich war schockiert“, war der Russe über die Aufholjagd des PCs erstaunt.

Das Match wird im Fernsehen und auf Website von Brain Games übertragen.

ZDNet.de Redaktion

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