Mobilcom: Schicksal hängt weiter an France Télécom

Auch kurz vor dem Ablauf der zweiten UMTS-Kreditstundung ist außer France Télécom kein Retter für die überschuldete Telefonfirma Mobilcom (Börse Frankfurt: MOB) in Sicht. „Wir verhandeln mit keinem anderen Investor“, sagte Mobilcom-Sprecher Matthias Quaritsch am Freitag.

Bis zum 14. Oktober hatten die Gläubigerbanken dem Büdelsdorfer Unternehmen einen zweiten Aufschub für die Refinanzierung des UMTS-Kredits in Höhe von 4,7 Milliarden Euro gewährt. Zum Verlauf der Verhandlungen mit France Télécom lehnte Quaritsch jeden Kommentar ab: „Erst am Montag wissen wir Bescheid und werden das Ergebnis bekannt geben.“

Auch die bundeseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die Mobilcom nach dem Rückzug des französischen Großaktionärs und Hauptfinanziers France Télécom vor der unmittelbaren Insolvenz gerettet hatte, stellt dem Unternehmen bisher keine weitere konkrete Hilfe in Aussicht. Die „bankmäßige Prüfung“, ob Mobilcom neue Kredite erhalten könne, sei noch nicht abgeschlossen, sagte eine KfW-Sprecherin.

Über die 50 Millionen Euro Soforthilfe hinaus, für die im September der Bund gebürgt hatte, hat die KfW bisher kein Geld an die Telefonfirma ausgezahlt. Mobilcom drückt ein Schuldenberg von insgesamt mehr als sechs Milliarden Euro. Das Unternehmen hofft weiterhin, dass die France Télécom ihren Vertrag erfüllt und die Schulden übernimmt.

Der französische Konzern, der selbst mit rund 70 Milliarden Euro verschuldet ist, hatte Anfang September angekündigt, er wolle sich ganz aus dem deutschen Unternehmen zurückziehen. Seither steht der deutsche Anbieter vor der Pleite. Ende September hatte Mobilcom-Chef Thorsten Grenz angekündigt, im Rahmen eines Sanierungsplans fast die Hälfte der 4200 Vollzeitstellen zu streichen.

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ZDNet.de Redaktion

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