Auch der neue Chef der France Télécom, Thierry Breton, hält am Kurs seines Vorgängers fest, und will sich offenbar komplett von der überschuldeten Telefonfirma Mobilcom (Börse Frankfurt: MOB) trennen. So ließ der Pariser Konzern verlauten, dass man seinen 28,5-prozentigen Anteil an dem Büdelsdorfer Unternehmen den Gläubigerbanken verkaufen wolle. Damit will man nach eigenen Angaben einen Teilerlass der heute fällig werdenden UMTS-Kreditschulden von 4,7 Milliarden Euro erreichen, berichtet das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Mobilcom-Kreise.
Falls die kreditgebenden Banken die Mobilcom-Aktien übernehmen würden, könnten diese die Anteile zu einem späteren Zeitpunkt in einer Zweitplatzierung an die Börse bringen. Mobilcom drückt ein Schuldenberg von insgesamt mehr als sechs Milliarden Euro.
Der französische Großaktionär und Hauptfinanzier France Télécom, der selbst mit rund 70 Milliarden Euro verschuldet ist, hatte Anfang September angekündigt, er wolle sich ganz aus dem deutschen Unternehmen zurückziehen. Seither steht der deutsche Anbieter vor der Pleite.
Ende September hatte Mobilcom-Chef Thorsten Grenz angekündigt, im Rahmen eines Sanierungsplans fast die Hälfte der 4200 Vollzeitstellen zu streichen. Bis heute hatten die Gläubigerbanken der Büdelsdorfer Firma einen zweiten Aufschub für die Refinanzierung des UMTS-Kredits in Höhe von 4,7 Milliarden Euro gewährt.
ZDNet liefert in einem Spezial Aktuelles und Hintergründe zur Mobilcom-Krise.
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