Autohändler fürchten weltweit schrumpfende Gewinnmargen, weil künftig mehr als 20 Prozent der Verbraucher ihr Auto über die Websites der Hersteller ordern könnten, 13 Prozent sogar über unabhängige Anbieter. Zu diesem Ergebnis kommt die weltweite Studie „Cars Online 2002“, die von der Unternehmensberatung Cap Gemini Ernst & Young in Auftrag gegeben wurde.
Wie das Unternehmen am Montag in Frankfurt am Main mitteilte, glauben 72 Prozent der deutschen Autohändler, dass der zunehmende Internet-Handel ihre Profite beim Neuwagen-Verkauf schrumpfen lässt, weltweit befürchten dies 42 Prozent der Händler. Die Kunden verhalten sich der Studie zufolge allerdings bislang trotz steigender Information und Angebote im Internet konservativ, wenn es an den Autokauf geht. Noch liegt der Anteil der Web-Einkäufe im weltweiten Durchschnitt bei unter einem Prozent; die USA liegen mit einem Prozent vorn. Zudem vertrauen Kunden eher einer Probefahrt als Infos aus dem Internet: 78 Prozent der Befragten bezeichneten eine Testfahrt weiterhin als wichtigstes Element der Kaufentscheidung.
Und solch eine Fahrt würden 73 Prozent auch gerne per Mausklick vereinbaren. Ein Auto-Bestellung über Hersteller-Homepages könnte sich dann jeder Fünfte vorstellen, in Japan schon jeder Zweite. Die Studie entzauberte zudem den Mythos vom massenhaften Autokauf im Supermarkt, der aufgrund der Gruppenfreistellungs-Verordnung möglich wird: Fast 70 Prozent der Befragten würden gleichwohl kein Auto in einem Supermarkt kaufen wollen – bis auf die Autofahrer in Italien. Dort wären immerhin 35 Prozent der Befragten bereit, diesen Weg zu gehen. 38 Prozent der Händler befürchten überdies, dass es aufgrund der Freistellungsverordnung zu härterem Wettbewerb kommen wird und Verdienstmargen dann durch häufigere Nachlässe direkt aufgefressen würden.
Die Hersteller sind dagegen weniger pessimistisch. Nur 25 Prozent befürchten, dass das Aufkommen zusätzlicher Vertriebskanäle die Profite schmälern könnte. Für die Studie wurden in Benelux, Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Schweden und den USA jeweils rund 2500 Verbraucher, hundert Händler und zehn Hersteller befragt.
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