Professor Edgar Einemann aus dem Studiengang Informatik/Wirtschaftsinformatik an der Hochschule Bremerhaven hat im Auftrag des Magazins „Focus“ einen Test des Internet-Auftritts der 77 größten deutschen Städte durchgeführt. Ziel der Untersuchung war, den Stand der Internet-Präsenz der Großstädte im September 2002 zu ermitteln. Zugleich sollte ein empirisch fundierter Beitrag zur Beurteilung der Ist-Situation von E-Government auf der kommunalen Ebene vorgelegt werden.
Insgesamt wurden mit „sehr gut“ Bremen (84,2 Prozent der erreichbaren
Punkte) und Hamburg (83,1 Prozent) gewertet, mit „richtig gut“ Stuttgart, Düsseldorf und Magdeburg. Als „gerade noch gut“ einzustufen sind laut der Unteresuchung Karlsruhe, Berlin, Dortmund, München, Köln und Mainz. Angesichts der heutigen Möglichkeiten sehr schwache, also „ungenügende“ Auftritte böten dagegen Salzgitter, Recklinghausen, Koblenz und Ingolstadt.
„Nicht zuletzt aufgrund der erheblichen Bemühungen um den Aufbau von Online-Services ist Bremen ein verdienter Testsieger, der auch bei einer ausschließlichen Betrachtung der interaktiven Elemente und der E-Government-Beiträge auf Platz eins liegt. Aber Bremen siegt lediglich im Fotofinish. Der hervorragende Auftritt von Hamburg erreicht nahezu die gleiche Punktzahl wie Bremen und liegt immerhin in fünf wichtigen Einzelwertungen auf Platz 1“, erklärte Einemann.
Jede Stadt wurde auf 139 Indikatoren untersucht, die zu neun Kategorien und fünf Rubriken zusammengefasst wurden. Bewertet wurden insgesamt 59 Indikatoren in der Rubrik „Service für Bürger und Wirtschaft“, 27 Indikatoren in der Rubrik „Stadtinformationen und Tourismus“, 25 Indikatoren in der Rubrik „Politische Information und Bürgerbeteiligung“, 19 Indikatoren in der Rubrik „Wichtige Links“ (Kultur, Gesundheit, Links) und neun Indikatoren in der Rubrik „Benutzerfreundlichkeit“. Die Bewertung erfolgte mittels Punkte.
„Diese Momentaufnahme zeigt ein E-Government ante portas: Es gibt zunehmende Öffnungen der staatlichen Verwaltung für Online-Aktivitäten von Bürgern und Wirtschaft, aber lediglich erste Anfänge von wirklich medienbruchfreien Anwendungen. Die Schnelligkeit des Voranschreitens wird nicht nur von den angebotenen Lösungen, sondern auch von der Akzeptanz der digitalen Signaturkarte oder von Reduktionen des Sicherheitsanspruches staatlicher Stellen abhängen“, so der Professor.
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