Die Sitzung des Verwaltungsrats von France Télécom ist am Montag ohne Ergebnisse zu Ende gegangen. Ein Vertreter der Belegschaft sagte nach den Gesprächen in Paris, es sei „keine wichtige Entscheidung getroffen“. Bei dem Treffen sollte es auch um die Krise beim angeschlagenen Büdelsdorfer Partner Mobilcom (Börse Frankfurt: MOB) gehen. Die Beratungen über Mobilcom fänden in Deutschland statt, sagte ein weiterer Gewerkschafter.
France Télécom befinde sich „auf dem Weg zu einer Lösung, die es erlaubt, die Pleite (von Mobilcom) abzuwenden“. In einem Schreiben an die Gewerkschaftsvertreter im Verwaltungsrat von France Télécom hatten die IG Metall-Beschäftigten von Mobilcom zuvor um Unterstützung gebeten. Aufsichtsrat Dieter Vogel habe einen „entscheidenden Schritt zur Lösung der Probleme von Mobilcom“ vorbereitet, erklärten die IG-Metall-Vertreter.
Demnach seien die Franzosen offenbar bereit, rund 7,5 Milliarden Euro der Schulden von Mobilcom zu übernehmen. Für das „Konzept der Restrukturierung“ müsse die Belegschaft „große Opfer“ bringen, hieß es weiter. Die Mobilcom-Schulden von mehreren Milliarden Euro waren bereits wiederholt nur kurzfristig gestundet worden. Am 31. Oktober ist ein Betrag von 4,7 Milliarden Euro fällig. Der langjährige France-Télécom-Chef Michel Bon war am 12. September zurückgetreten. Vor einer Woche hatte Mobilcom erklärt, erst Ende Oktober sei mit einer Klärung der Zukunftsaussichten zu rechnen.
Die Verhandlungen mit France Télécom, Banken, Lieferanten und Arbeinehmervertretern würden bis Ende des Monats dauern, erst danach sei ein „belastbares Gesamtbild“ zu erwarten, hatte ein Unternehmenssprecher gesagt. Um eine Pleite zu verhindern, hatte Mobilcom Ende September den Ausbau seines UMTS-Netzes in Deutschland auf Eis gelegt. Gleichzeitig kündigte das Unternehmen die Streichung von 1850 der insgesamt 4200 Vollzeit-Stellen an.
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