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Der Sprung zum 40-GB-Ethernet

Nach Meinung von Johnson wird auf 10 GBit/s die nächste Stufe mit 40 GBit/s folgen. Entsprechende Ansätze werden gegenwärtig erwogen und innerhalb von zwei Jahren könnte es einen diesbezüglichen Standard geben, wobei einige Anbieter schon etwas früher erste Produkte einführen dürften.

Der Sprung zur 40-GBit/s-Übertragung würde von den bisherigen Entwicklungsschritten des Ethernets abweichen, die über die Versionen Fast (100 MBit/s), Gigabit und 10 GBit/s führten. 100 GBit/s wären zwar möglich, allerdings wären sie sinnlos und schwierig umzusetzen, da es keine Standards zu physischen Schnittstellen für diese Geschwindigkeit gibt, so Johnson.

Die Ethernet-Community übernahm traditionell immer vorhandene Standards für physische Verbindungen: Gigabit-Ethernet verwendete den physischen Layer des Fibre Channel, und 10-Gigabit-Ethernet nutzte die optische OC-192-Schnittstelle. Die nächste optische Spezifikation im Telekommunikationsbereich wird die 40-GBit/s-SONET-Spezifikation OC-768 sein. Diese stellt gegenwärtig die schnellste vom US T1-Ausschuss definierte SONET-Spezifikation dar (äquivalent zur STM-256 in den europäischen SDH-Spezifikationen).

Um das Ethernet auf 100 GBit/s zu hieven, wäre eine neue optische Spezifikation für physische Layer erforderlich. Dies würde natürlich bedeuten, dass das Ziel der Vorherrschaft des Ethernet im Telekommunikationsbereich erreicht wäre. Doch stellt das Ethernet zwar vielleicht die Zukunft dieses Bereichs dar, doch besteht im Moment wenig Bedarf an der Festlegung neuer Standards, da der Boom im Markt für Telekommunikationsstrukturen vorüber ist.

Dennoch stellt eine bloße Vervierfachung der Geschwindigkeit der letzten Version einen Bruch mit der Ethernet-Tradition dar: „Die 802.3-Gruppe war früher gegen die Einführung von 4x-Versionen“, meinte Grow. So waren nach den Standards Fast Ethernet und Gigabit-Ethernet jeweils Versionen mit vierfacher Geschwindigkeit vorgeschlagen und abgelehnt worden. „Doch mit dem 10-GB-Ethernet erreichen wir erstmals dieselbe Rate wie der SONET-Standard. Die Link Aggregation stellt nun das Standard-Verfahren zum Verdoppeln oder Vervierfachen der Datenrate dar.“

Erfolgreiches 10-GB-Ethernet
„Während manche sich vielleicht noch fragen, wer dieses System überhaupt benötigt, erweist sich das 10-GBit/s-Ethernet als florierender und wachsender Markt“, so Johnson. „Foundry startete 2001 mit 10-GBit/s-Ethernet-Angeboten und beherrschte den Markt für Layer-3-10-GBit/s-Switches bislang mehr oder weniger alleine. Der Sektor generiert mittlerweile 10 % der Einnahmen von Foundry.“

Ein Großteil dieses Geschäfts entfällt auf Service Provider: „Das 10-GBit/s-Ethernet kostet ungefähr ein Fünftel des Preises von OC-192 SONET“, sagte Johnson. „Es ist bereits klar, dass es sich dabei um eine WAN-Technologie handeln wird. Im Metro-Bereich kaufen die Provider 10 GBit/s, ohne sich für die zugrunde liegende optische Technologie zu interessieren. Es wird noch einige Zeit dauern, bis die Provider so viele Kunden haben, dass sie die zusätzliche Bandbreite benötigen, wie sie optische Technologien wie DWDM (Dense Wave Division Multiplexing) liefern können.“

Was noch mehr überrascht, ist die Tatsache, dass in Unternehmen offenbar ein Bedarf an 10 GBit/s-Lösungen besteht: „Die Nachfrage geht direkt von den Anwendern aus – Organisationen mit einem realen Bedarf an 10 GBit/s-Übertragungen, wie ISPs, Börsen, Krankenhäuser, militärische Einrichtungen und Filmstudios“, sagte Johnson. „Und das wird sich 2003 noch verstärken, wenn mit staatlicher Förderung verteilte Supercomputer eingerichtet werden.“

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ZDNet.de Redaktion

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