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Suse greift Microsoft an

Auf der Linuxworld Conference & Expo in Frankfurt hat Suse eine Produktoffensive für den Desktop-Einsatz von Suse Linux in Unternehmen angekündigt. Als Verkaufsargument führt der Nürnberger Konzern ins Feld, dass das integrierte Star Office die vorhandenen Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) Office-Dokumente weiter nutzen kann. Mit Codeweavers Crossover Office 1.2 ließen sich zudem Anwendungsprogramme wie Microsoft Word, Excel, Powerpoint und Visio 2000 auf dem Suse-Desktop nutzen. Auch Lotus Notes könne so erstmals von einem Linux-Client aus verwendet werden.

Der erste Baustein von Suses Produktoffensive für die Linux-Nutzung auf Arbeitsplätzen soll bereits ab Januar 2003 verfügbar sein: Dann kommt der „Suse Linux Office Desktop“ für Unternehmen und Privatanwender. Der Office Desktop kombiniere Technik von Suse Linux 8.1 mit Werkzeugen, die einen Umstieg von Windows-Betriebssystemen und -Anwendungsprogrammen erleichtern. Der Suse-Systemassistent YaST2 (Yet another Setup Tool) erkenne beispielsweise automatisch bestehende Windows 95/98/ME-Installationen und macht einen sinnvollen Vorschlag für die Neuverteilung des vorhandenen Plattenplatzes. Mit dem Partitionierungswerkzeug Acronis OS Selector gelinge der Linux-Umstieg ohne Datenverlust auch mit vorinstalliertem Windows 2000 oder XP ohne technische Vorkenntnisse.

Für das erste Quartal 2003 stellt das Unternehmen den „Suse Linux Enterprise Desktop“ in Aussicht. Es handelt sich um eine Linux-Version, die angeblich
insbesondere für eine einfache, zentrale Wartung für den Einsatz in Großunternehmen, öffentlichen Verwaltungen und verteilten Organisationen ausgelegt ist. Eine Smart Client-Installation sei bereits seit mehr als einem Jahr erfolgreich bei der Debeka, einer bundesweit tätigen Versicherung und Bausparkasse, mit über 3000 PC-Arbeitsplätzen an mehr als 230 Standorten im Einsatz.

„In den vergangenen Jahren haben wir bei zahlreichen Desktop-Projekten die unterschiedlichen Bedürfnisse der Unternehmen kennen gelernt“, erklärt Petra Heinrich, Vice President Qualified User bei Suse. „Laut der von der Europäischen Union initiierten und im Juli veröffentlichten Berlecon-Studie nutzen bereits heute zwölf Prozent der deutschen Unternehmen Linux auf dem Desktop.“ Die Studie „Einsatz von Open Source-Software in Unternehmen und öffentlichen Institutionen: Ergebnisse aus Deutschland, Schweden und Großbritannien“ wurde im Rahmen eines von der EU finanzierten Forschungsprojektes in Deutschland, Schweden und Großbritannien durchgeführt. Dazu wurden laut Berlecon 395 IT-Entscheider in Unternehmen und öffentlichen Institutionen mit mehr als 100 Mitarbeitern detailliert befrag. „Diese deutlich gewachsene Nachfrage seitens unserer Kunden hat uns bestärkt: Jetzt ist die Zeit reif, die gesammelten Erfahrungen in Form von zielgruppengerechten Desktop-Produkten auf den Markt zu bringen“, so Heinrich weiter.

Die Kombination aus Office Server und dem Office Desktop stelle die gesamte Software-Infrastruktur für vernetztes Arbeiten im Büro zur Verfügung. Der Office Desktop ist ab Januar 2003 inklusive ausführlicher Dokumentation und 90 Tagen Installations-Support für 129 Euro erhältlich. Der zugehörige Office Server ist bereits seit Juli zum Preis von 299 Euro erhältlich. Preise für den Enterprise Desktop nannte die Firma noch nicht.

Kontakt: Suse, Tel.: 0911/7405331 (günstigsten Tarif anzeigen)

ZDNet.de Redaktion

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