Ab morgen können Handy-Kunden ihre Telefonnummer behalten, wenn sie den Anbieter wechseln. Mummert Consulting sieht als Folge eine Wechselwelle, denn 58 Prozent der Handy-Nutzer wollen diese Chance ergreifen. Die Hauptgründe seien zu hohe Verbindungspreise, unübersichtliche Tarife und eine unbefriedigende Netzabdeckung. Dies habe eine Internet-Trendumfrage des Unternehmens in Kooperation mit dem IT-Dienstleister Inworks ergeben. Die Erhebung basiere auf einer Befragung von 848 Teilnehmern im Zeitraum vom 9. bis zum 20. September 2002.
Bislang hätten die Handy-Nutzer einen Anbieterwechsel gescheut, weil sie ihre Rufnummer hätten ändern müssen. So habe bereits vor einem Jahr mehr als die Hälfte der Kunden angegeben, das Mobilfunkunternehmen wechseln zu wollen, sobald die so genannte Rufnummern-Portabilität gegeben ist. Auch damals seien die Netzabdeckung und die hohen Preise die Hauptprobleme gewesen. Die Mobilfunkanbieter haben nach Ansicht von Mummert auf diese Kritik ihrer Kunden bisher nicht durchgreifend reagiert. In diesem Herbst würden sich wieder je ein Drittel der Kunden übersichtlichere Tarife und günstigere Verbindungspreise wünschen. Fast genauso viele (31 Prozent) seien mit der Netzabdeckung unzufrieden.
Selbst Langzeitkunden seien den Telekommunikationsunternehmen nicht treu. Die aktuelle Trendbefragung zeige: 55 Prozent der Kunden, die schon mehr als zwei Jahre bei ihrem Anbieter sind, wollen wechseln. Bei den Kunden, die bis zu zwei Jahre dabei sind, liege der Anteil sogar noch höher.
Mit der Neuregelung kommen weitere Probleme auf den Kunden zu: In Zukunft kann an einer Rufnummer nicht mehr die Netzzugehörigkeit des Gesprächspartners abgelesen werden. Die meisten Anbieter aber verlangen besonders hohe Gebühren für das Telefonieren in fremde Netze. So werde die Kostenkontrolle für den Kunden erschwert.
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