Der US-Softwareriese Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) hat den Streit um seine marktbeherrschende Stellung gewonnen: Ein Gericht in der US-Hauptstadt Washington billigte in weiten Teilen den Vergleich zwischen dem Konzern und dem US-Justizministerium vom November 2001. Darin hatte sich Microsoft unter anderem verpflichtet, seine marktbeherrschende Stellung nicht zur Verdrängung von Mitbewerbern zu missbrauchen.
Microsoft-Gründer Bill Gates und US-Justizminister John Ashcroft begrüßten das Urteil. Konkurrenten warfen Justiz und Regierung vor, vor dem Konzern „kapituliert“ zu haben. Die unterlegenen neun US-Bundesstaaten wollten eine Berufung nicht ausschließen. Gegner von Microssoft kritisierten das Urteil scharf. Der Vorsitzende der Handelsgruppe Procomp, Mike Pettit, sagte, die Gruppe sei „äußerst enttäuscht“. Die Firmen Sun Microsystems (Börse Frankfurt: SSY) und AOL Time Warner (Börse Frankfurt: AOL) kündigten an, weiter juristisch gegen Microsoft vorgehen zu wollen.
In einer im Mai 1998 eingereichten Klage hatten das US-Justizministerium und 20 US-Bundesstaaten dem Unternehmen vorgeworfen, mit dem Einbau immer neuer Zusatzprogramme in sein marktbeherrschendes Betriebssystem Windows die Konkurrenz auszubooten. Im November 2001 erreichte Microsoft eine gütliche Einigung mit dem Justizministerium und neun der klagenden Staaten. Neun von zehn PCs weltweit laufen derzeit mit dem Microsoft-Betriebssystem Windows. Microsoft hatte in dem Verfahren zunächst die Zerschlagung gedroht.
Eine entsprechende Entscheidung von US-Bundesrichter Thomas Jackson wurde allerdings von einem Berufungsgericht aufgehoben. Die EU-Kommission in Brüssel verweigerte jeden Kommentar. Die Kommission untersucht mehrere Beschwerden gegen Microsoft, wonach das Unternehmen seine beherrschende Stellung für Betriebssysteme erweitern will.
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