IBM (Börse Frankfurt: IBM) wird voraussichtlich heute noch ein Transistoren-Design veröffentlichen, mit dem Hersteller von Funkchips Datentransferraten von mehreren Hundert GByte in der Sekunde realisieren können sollen. Die dem 350 MHz-Transistor zu Grunde liegende Architektur wurde unter der Bezeichnung Silizium-Germanium erstmals im Juni vergangenen Jahres vorgestellt: Sie basiert auf einem Silizium-Germanium-Gitter. IBM nennt die Prozedur „strained silicon“, „gestrecktes Silizium“.
Der Begriff „gestrecktes Silizium“ leitet sich von einem Effekt ab, den die Technologie auf die Atome hat: Eine Layer aus gitterartig angeordnetem Silizium und Germanium, die der Silizium-Schicht des Chips hinzugefügt wird, erhöht laut IBM die Entfernung zwischen den Atomen der ursprünglichen Layer. Dadurch sollen die Atomkräfte verringert werden, die zur Streuung von Elektronen führen. Im Experiment konnte laut Big Blue der Elektronenfluss um bis zu 70 Prozent erhöht werden, was angeblich zu 35 Prozent Leistungssteigerung führte.
Big Blue bietet die auch „Sige8HP“ oder kurz „Sige“ genannte Technologie weltweit Kommunikationsausrüstern an. Einer der ersten Abnehmer ist Motorola (Börse Frankfurt: MOT). Die damit ausgestatteten Chips können grob gerechnet mit 150 MHz operieren und eine fünfmal höhere Bandbreite als aktuelle Kommunikationsprozessoren in LANs offerieren. Gleichzeitig verbrauchen sie nach Aussagen von IBM nur ein zehntel der Energie, die heute für den Betrieb nötig ist. 2005 oder 2006 werden die ersten Chips dieser Art erwartet.
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