Es ist höchst unwahrscheinlich, dass Dell sich auf einen so umsatzträchtigen Markt wie den für Handhelds vorwagen würde, wenn sie nicht auch dort ihr bei anderen Computern erfolgreiches Geschäftsmodell zur Anwendung bringen könnten. Nehmen Sie diesen Gedanken auf und verknüpfen Sie ihn mit den Gerüchten über das Timing von Dell und die Entscheidung für Pocket-PC als Betriebssystem – und Sie werden zu folgendem Ergebnis kommen: ein Gerät auf Basis eines Intel XScale-Prozessors (Standard für alle Handhelds mit Pocket-PC oder Palm OS), Microsofts Betriebssystem Pocket-PC 2002, wahrscheinlich einigen Standardanschlüssen, um es aufzupeppen, und das alles zu einem Preis, an den die Konkurrenz nicht einmal zu denken wagt.
Der Preis war bislang eines der größten Hindernisse für die Akzeptanz von Pocket-PCs. Sollte Dell es schaffen, Hewlett Packard, Toshiba und den Rest des Pocket-PC-Clans zu unterbieten, könnte dies zu einer explosionsartigen Öffnung des gesamten Handheld-Marktes führen, da die Fähigkeiten von Pocket-PCs den Preiskategorien von Palm-basierten Geräten näherkommen, was wiederum eine Reaktion in Sachen Preisgestaltung vonseiten der neuen Konkurrenten herausfordern würde.
Wie es scheint, rüstet HP sich bereits für den Eintritt von Dell auf dem Handheld-Markt. Vor kurzem begann das Unternehmen auf einmal, Einzelheiten über eine Reihe von Handhelds zu veröffentlichen, die noch vor Ende des Jahres auf den Markt kommen sollen. Zusätzlich zur Kombination der besten Bestandteile von HPs Jornadas und Compaqs iPaqs zu einem High-End-Gerät mit integrierter Funktionalität für Wireless, Telefonieren und biometrischen Sicherheitsfunktionen für den Unternehmens-Markt hat HP angekündigt, auch etwas für den mitpreisigen Markt von 200 bis 400 Dollar zu bieten. Roger Frizzell, Director Public Relations von HP, sagte: „Wir wollen es mit Dell und den Palm-basierten Geräten aufnehmen.“ Das Faszinierende daran ist, dass Frizzell keine anderen Pocket-PC-Anbieter beim Namen nennt. Nicht nur, dass der eine namentlich erwähnte – Dell – noch gar keinen Handheld im Angebot hat, sondern es sind noch nicht einmal Einzelheiten über Preis und Design bekannt. Üblicherweise machen sich die Anbieter in einem bestimmten Segment in Bezug auf ein bereits bestehendes Produkt Konkurrenz. Wenn jetzt schon der Marktführer bei Pocket-PC-basierten Geräten präventiv eine PR-Kampagne startet, sollte das ein ausreichendes Indiz sein, dass Dell den Handheld-Markt ziemlich aufmischen wird.
Was könnte Dell jetzt noch davon abhalten für Aufruhr zu sorgen? Zum ersten: Neulinge auf dem Handheld-Markt machen üblicherweise Anfängerfehler bei den Geräten. Allerdings hat Dell fleißig den Markt beobachtet und sich alles notiert, was HP und Compaq mit ihren Jornadas und iPaqs in Sachen Design falsch gemacht haben. Ein weiteres Problem für Dell, falls die Gerüchte über die Wahl eines Herstellers in Taiwan der Wahrheit entsprechen, könnte die zusätzliche Zeit sein, die es kostet, die Geräte von Taiwan an die Kunden zu verschicken. Dell war zu keinem Kommentar bereit, ob es mit einer Firma in Taiwan zusammenarbeitet, geschweige denn, ob es dabei nur um die Entwicklung geht oder um die gesamte Fertigung. Aber auch hier bezweifle ich, dass Dell sich auf den Markt für Handhelds vorwagen würde, wenn sie nicht sicher wären, auch dort ihr erfolgreiches Geschäftsmodell etablieren zu können Das Fazit? Egal ob man auf Dell wartet oder nicht – ich würde empfehlen, mit dem Kauf eines neuen PDAs zumindest bis Weihnachten zu warten. Das Geschäft für IT-Hersteller läuft im Moment ziemlich schleppend, was bedeutet, dass man im Weihnachtsgeschäft mit Schnäppchen rechnen kann, selbst wenn es nicht Dell ist, der den Markt in Bewegung bringt. Und auch wenn Dell diese Rolle zukommt, gibt es keine Garantie, dass ihr Angebot das attraktivere im Vergleich zu den auf dem Markt befindlichen Produkten ist (sowohl den Pocket-PC- als auch Palm-basierten). Aber es dürfte sich auf jeden Fall lohnen abzuwarten, was da auf uns zukommen wird.
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