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Warum es sich lohnen könnte, auf Dells Handhelds zu warten

Auch wenn Einzelheiten noch nicht bekannt sind, hat Dell offiziell bestätigt, dass das Unternehmen dabei ist, in diesen Markt vorzudringen, und dass die ersten Geräte bereits zum Jahresende erhältlich sein sollen.

Wie kann ich etwas empfehlen, was ich noch nicht einmal gesehen, geschweige denn in der Hand gehabt habe? Ganz einfach. Abgesehen von Druckern verfolgt Dell ein sehr klares Geschäftsmodell: Sie nehmen einfach die selben, weitgehend standardisierten Einzelteile (Prozessoren von Intel, Betriebssysteme von Microsoft, Speicher, Displays etc.) wie die Konkurrenz, bauen alles zu einem gut funktionierenden Gerät zusammen, verpacken es in einem Karton und verkaufen so das selbe System wie alle anderen auch – nur billiger.

Auch wenn das Unternehmen diese Einstufung nicht gern hören wird: Dell schafft das, weil Dell kein Computer-Hersteller ist, sondern eine Bank. (Dem stimmt auch Scott McNealy von Sun zu, allerdings ist das nicht nett gemeint.) Zu der Zeit, wo Dell seinen Kunden die gelieferten Computer in Rechnung stellt, hat die Firma immer noch ein paar Tage Zeit für die Bezahlung der für diese Computer verwendeten Einzelteile. Und darüber hinaus erhält Dell wahrscheinlich auch noch einen Rabatt für pünktliche Zahlung – einen Rabatt, den die Firma an ihre Kunden weitergeben kann. Es sind der Direktvertrieb, die optimale und schlanke Fertigung sowie die Kontrolle der Lagerhaltung, die dies möglich machen. Unternehmen, die direkt an ihre Kunden verkaufen, haben sogar einen Benchmark-Wert für diesen Prozess namens DSI (Day Sales in Inventory).

Niedriger DSI
DSI bezieht sich auf die Anzahl von Tagen, die zwischen der Zeit vergehen, da eine Firma die Rohmaterialien erhält, und der Zeit, da diese Rohmaterialien als Teil der Fertigprodukte die Firma wieder verlassen. Je niedriger der durchschnittliche DSI eines Unternehmens ist, desto mehr Gewinn kann es damit und mit möglichen Rabatten erzielen und desto billiger können dann auch die Endprodukte werden. Da Dell vor allem über Direktvertrieb verkauft, wo die Build-to-Order Produkte vom letzten Fließband der Fertigung direkt an den Kunden gehen, kann das Unternehmen seinen DSI sehr klein halten. Nach Auskunft eines Sprechers von Dell betrug der durchschnittliche DSI der Firma im zweiten Quartal nur erstaunliche vier Tage. Wenn der durchschnittliche DSI von Dell vier Tage beträgt und wir strenge Zahlungsbedingungen von 1/15 Net 30 annehmen (1 Prozent Rabatt bei Zahlung innerhalb von 15 Tagen nach Rechnungsstellung, sonst zahlbar innerhalb von 30 Tagen ohne Abzug), hätte Dell immer noch zwischen 11 und 26 Tagen Zeit, Zinsen auf das Geld zu kassieren, das letztlich an die Lieferanten wie Intel gezahlt wird. Man vergleiche das mit Firmen, die über andere Vertriebswege arbeiten, wo Fertigprodukte über Wochen oder Monate im Regal stehen (müssen). Wenn solche Unternehmen ihre Computer verkaufen, haben sie die Einzelteile schon längst bezahlt, und die Kosten für die Lagerhaltung zehren an ihrer Gewinn-Marge. Sie werden also verstehen, warum jedes Unternehmen gern seine Produkte direkt vertreiben würde.

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ZDNet.de Redaktion

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