Microsoft scheint sich recht ernsthaft mit dem Bereich Business Applications auseinander zu setzen. Wie stehen Sie zu diesem Markteintritt?
Offen gesagt kann ich heute noch nicht viel dazu sagen. Die einzige Firma, die bewährte Unternehmenslösungen anbieten kann, ist SAP. Das hat unsere Kunden erfolgreich gemacht und war für SAP das Sprungbrett von einem Anwendungsmarkt zum nächsten.
Wie werden Sie Siebel schlagen?
Das ist das Schöne am SAP-Modell: SAP ist heute der einzige Anbieter für ernsthafte E-Business-Lösungen am Markt. Unternehmen wie Siebel müssen sich auf der makroökonomischen Ebene überproportional anstrengen, weil sie nur eine Sache können. Wir haben verschiedene Lösungen. Wir werden unser CRM-Geschäft ins Rollen bringen, aber das ist lediglich ein Teil des Ganzen.
Welche Trends machen Sie auf dem CRM-Markt aus, einmal abgesehen davon, dass die Unternehmen weniger kaufen?
Die Kunden suchen nach einem vertrauenswürdigen Berater. Sie sind skeptisch gegenüber Anbietern, die nur eine Teillösung liefern. Sie wollen ein Anwendungspaket. Und sie wollen eine Beziehung zu einem Unternehmen, das Verantwortung übernimmt. Die Menschen suchen nach einem Unternehmen mit Integrität, einem Unternehmen dem sie vertrauen und an das sie glauben können. SAP verkörpert diese Eigenschaften mehr als jedes andere Unternehmen auf dem Markt. Ich glaube, dass die Menschen wollen, was wir zu bieten haben.
Was sind in Nordamerika die größten Herausforderungen für SAP?
Wir hatten Wechsel an der Führungsspitze, also müssen wir mich als neuen Leiter etablieren. Ich werde mich ebenfalls auf das Führungsteam konzentrieren und sicherstellen, dass wir die besten Leute haben. Wir werden wichtige Personalentscheidungen treffen, Ich möchte auch die Produktivität des Vertriebs erhöhen. Ich werde mich weniger mit Visionen aufhalten, wir müssen hier und jetzt handeln, um unsere Ziele zu erreichen.
Glauben Sie, dass SAP sich in den Vereinigten Staaten noch immer mit einem langweiligen, deutschen Image herumschlägt?
Wenn das so sein sollte, hat man mit der Besetzung von Bill McDermott einen entscheidenden Schritt zur Lösung dieses Problems getan. Die Leitung von SAP hat erkannt, dass sie eine Führungspersönlichkeit mit 20 Jahren Erfahrung in der IT-Branche brauchen, jemanden, der an der Spitze des angesehensten Beratungsunternehmens der Branche gestanden hat, jemanden, der die amerikanische Kultur genau versteht. Man schätzt mich als jemanden, der die Dinge in Nordamerika ins Rollen bringt. Ich glaube also nicht, dass Langeweile ein Thema ist. Im Gegenteil, ich glaube, dass SAP über ein Image verfügt, das gerade wieder in Mode kommt. Es ist ein Unternehmen mit Integrität und unternehmerischen Werten. Viele Unternehmen haben genug von dieser verrückten Silicon-Valley-Story.
Was verstehen Sie unter der „verrückten Silicon-Valley-Story?“
Lasst uns an der Börse Millionen verdienen und Menschen wie Wegwerfprodukte behandeln. In Wirklichkeit geht es um Kunden, um Menschen, und darum, die an uns gestellten Anforderungen zu erfüllen. Dann haben auch die Aktionäre etwas davon.
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