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Sterben CIOs bald aus?

Der weitreichende Einfluss, der einem CIO früher zugebilligt wurde, ist heute nicht mehr automatisch gegeben. Ja, inzwischen wird sogar darüber diskutiert, ob CIOs überhaupt noch notwendig sind. „Sollten Sie Ihren CIO rausschmeißen?“ war tatsächlich eines der Themen auf der Burning Questions 2002-Konferenz, einem Treffen führender Praktiker und Management-Experten, das von Harvard Business School Publishing gesponsert wurde.

TechRepublic hat ein Video der Podiumsdiskussion dieser Veranstaltung gesehen, bei der Clayton Hubner, ein Consulting-Berater aus Belmont, Massachusetts, und ehemaliger CIO von Applied Power, voraussagt, dass die Rolle des CIO bald überflüssig werden wird. „Vor zehn Jahren hatte kaum jemand je von einem CIO gehört“, so Hubner. „In weiteren zehn Jahren wird das Wissen darum, wie man Informationen einsetzt, um sein Unternehmen effektiver zu machen, viel weiter verbreitet sein. Da wird niemand mehr nach einem CIO verlangen.“

Warum werden CIOs das Schicksal der Dinosaurier teilen?
Hubner vergleicht das IT-Management mit der Verwaltung von Telefon-Systemen oder der Stromversorgung und stellt fest, dass es in Firmen ja auch keinen Chief Telephone Officer oder Chief Electricity Officer gibt.

„Ich glaube, dass er [der CIO] auf der Bildfläche erschien, um eine notwendige Funktion zu erfüllen“, erklärt er. „In dem Maße, wie das allgemeine Verständnis darum zunimmt, wie Informationen zur Steigerung der Effektivität eines Unternehmens beitragen können, wird diese Funktion immer unwichtiger.“

Hubner geht allerdings davon aus, dass die Funktion des CIO sich wandeln wird. Der CIO wird zum „Agent provocateur, der Wissen, Verständnis und Praxis in Bezug auf IT tief in einem Unternehmen verankert.“

Die Rolle des CIO ändert sich
Einige Stimmen behaupten, dass sich die Rolle des CIO bereits verschiebt bzw. ändert, manchmal derart, dass sie sich in unterschiedliche Positionen aufteilt, wenn Unternehmen expandieren. Gartner prognostizierte vor kurzem, dass die „primären Herausforderungen für einen CIO im öffentlichen Sektor eher mit Organisation als mit Technik zu tun haben“ und dass bis 2006 der Erfolg dieser CIOs „suboptimal sein wird, vor allem weil der CEO diese Position nicht im erforderlichen Maße nutzt, um die Unternehmensziele zu erreichen.“ Gartner hat festgestellt, dass es in Unternehmen, wo der CIO nicht an der Festlegung von Unternehmenszielen beteiligt ist, zu einem deutlichen Brachliegen von Technologie-Ressourcen kommt.

Die Tatsache, dass das Thema der Harvard-Konferenz „Sollten Sie Ihren CIO rausschmeißen?“ lautete, zeigt, dass es eine deutliche Veränderung in der Bewertung der Funktion eines CIO gegeben hat. Was aus den heutigen CIOs wird, könnte von deren Beziehung zu ihrem CEO abhängen und davon, wie weit sie in die Festlegung von Richtlinien und Zielen für das Unternehmen einbezogen werden.

ZDNet.de Redaktion

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