Einige der Maßnahmen und Aussagen gegen die Open Source-Entwicklergemeinde waren vielleicht nicht sehr klug gewählt. Zu dieser Ansicht gelangt Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) in einem Memo an die eigenen Manager. Ausgegeben wurde das Papier mit dem Titel „Research E-Bulletin: Attitudes Towards Shared Source and Open Source Research Study“ bei einem Strategietreffen bereits im September in Berlin. Der genaue Verfasser bleibt im Dunkeln, die Echtheit des Dokuments steht aber angeblich außer Frage. Veröffentlicht hat es Opensource.org.
Die Ausfälle von Top-Managern des Konzerns gegen Linux sind Legion: Bill Gates etwa sprach von einem „Pacman-artigen Charakter“ der General Public Licence (GPL). Anwälte des Konzerns zogen öffentlich eine Analogie zwischen Open Source-Software und Viren. Craig Mundie beschimpfte den Charakter der Open Source-Lizenzen als wirtschaftsfeindlich. Auch das böse Wort vom „Krebsgeschwür“ hatte Steve Ballmer in einem Interview in den Mund genommen. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.
All dies habe sich aber als kontraproduktiv erwiesen. In dem Memo heißt es nämlich, „Botschaften, wonach Linux möglicherweise Patente verletzt, Open Source kaum zählbares erreicht hat, die GPL Viren-artig ist und ähnliches hat wenig Stimmung dagegen erzeugt… in manchen Fällen hat die Stimmung sogar gegen uns selbst zurückgeschlagen.“ Die Verfasser der Mitteilung stützen sich auf eine Befragung von Entwicklern und IT-Mitarbeitern in den USA, Brasilien, Frankreich, Deutschland, Schweden und Japan.
Die wichtigste Konklusionen des Papiers lautet: „Botschaften, in denen Open Source kritisiert werden, sind NICHT effektiv“.
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