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Microsofts neue Herausforderung an AOL

Zu Beginn der 90er Jahre trug Mehdi als Director für Marketing des Betriebssystems Windows dazu bei, Microsofts erfolgreiche Strategie gegen IBMs OS/2 auf den Weg zu bringen. Einige Jahre später kämpfte er wieder in der ersten Reihe, diesmal als Marketing Manager für den Internet Explorer im Zuge der Schlacht von Microsoft und Netscape Communications um die Vorherrschaft im Internet-Browser-Bereich.

In beiden Fällen war Microsoft erst spät gestartet, um am Ende mit Abstand zu siegen. Heute hofft der 36-jährige Mehdi dass aller guten Dinge drei sind. Doch mit America Online hat sich Microsoft mit einem starken Gegner angelegt, der einen mehr als doppelt so großen Marktanteil im Markt für Online-Dienste hält.

Der lange Zeit eher stiefmütterlich behandelte MSN-Online-Dienst hat eine Reihe strategischer Richtungswechsel erlebt, während er erhebliche Verluste verursachte. Mit 9 Millionen Einwahl-Teilnehmern bleibt MSN auch weiterhin weit hinter dem Marktführer AOL und seinen 35,3 Millionen Teilnehmern zurück. Diesen Monat hat Microsoft nun jedoch ein Upgrade veröffentlicht, von dem Mehdi glaubt, dass es die Herzen sowie die Geldbeutel der Internet-Benutzer erobern wird.

Mehdi sprach mit CNET News.com über das Upgrade und über seine Pläne für den MSN, wobei er auch einen Einblick in die Zielgruppe und die Finanzdaten seines Geschäftsbereichs bot, was sehr selten vorkommt.

Sie haben umfangreiche Bemühungen unternommen, um zu AOL aufzuschließen, so zum Beispiel die neuen Parental Controls und Spam-Filter. Versuchen Sie noch immer, den MSN an das Image von AOL anzugleichen?

Nein, ich denke, dass der MSN 8-Release aus einer Reihe von Gründen einen echten Wendepunkt darstellt. Einer davon ist das neue Geschäftsfeld mit BYOA (Bring Your Own Access), bei dem wir mit an der Spitze stehen, sowie die zukünftige Ausrichtung von Microsoft, die MSN- und Abonnement-Dienste vorsieht. Ein anderer Aspekt liegt in der Tatsache, dass das Angebot an die Endbenutzer nun erstmals in jeder Hinsicht deutlich besser als AOL ist. Ich glaube, dass wir bereits im vergangenen Jahr mit dem MSN 7 für bestimmte Benutzer die bessere Lösung boten, während sich für andere Benutzer mehr Nachteile ergaben. So hatten wir zum Beispiel letztes Jahr keine Parental Controls. Dieses Jahr sind wir meiner Ansicht nach jedoch eindeutig besser.

Was die Teilnehmerzahlen anbelangt, liegen Sie noch immer weit hinter AOL. Wie können Sie die Benutzer dazu bringen, Ihr Produkt statt das von AOL zu verwenden?

Alle reden davon, dass so viele Leute AOL verwenden. Doch ist dies für die Benutzer letztlich wirklich relevant? Nein. Es wird erst dann relevant, wenn jemand AOL benutzt, da er in diesem Fall nicht auf seine anderen AOL-Buddies verzichten will. Die Leute sagen sich: „Soll ich zu diesem besseren Dienst wechseln? Eigentlich ja, aber dann verliere ich meine Buddies.“ Eines der heute im Internet am besten gehüteten Geheimnisse ist jedoch, dass man den AIM-Client kostenlos benutzen kann. Man kann also AOL verlassen und alle seine Buddies beibehalten, indem man den AIM-Client mit dem MSN-Dienst benutzt.

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ZDNet.de Redaktion

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