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Telekom will Aktionärs-Dividende streichen

Die Aktionäre der Deutschen Telekom (Börse Frankfurt: DTE) sollen angeblich für das Jahr 2002 keine Dividende erhalten. Einem Bericht der „Bild“-Zeitung zufolge will der Telekom-Vorstand dem am Donnerstag tagenden Aufsichtsrat vorschlagen, die Zahlung auszusetzen. Der hoch verschuldete Konzern könnte dadurch 1,6 Milliarden Euro sparen. Die Telekom wollte den Bericht nicht kommentieren.

Die Streichung träfe nicht nur die drei Millionen Kleinaktionäre, sondern würde auch einen drastischen Einnahmeausfall für den ohnehin klammen Bundeshaushalt bedeuten. Von einer vollständigen Streichung der Dividende wäre der Bund als Großeigner mit 43 Prozent massiv betroffen: Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) müsste damit auf knapp 690 Millionen Euro verzichten. Der Ausfall käme zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. Wegen der lahmenden Konjunktur fehlen dem Bund nach eigenen Angaben in diesem Jahr ohnehin Steuereinnahmen in einstelliger Milliardenhöhe.

Erst vor wenigen Wochen hatte ein Sprecher der Telekom einen solchen Schritt nicht ausgeschlossen. Übergangschef Helmut Sihler habe schon im August darauf verwiesen, dass es „keine heiligen Kühe“ gebe, hieß es damals.

Die Telekom bemüht sich derzeit verzweifelt, ihren Schuldenberg von rund 64 Milliarden Euro abzutragen. Bis Ende kommenden Jahres soll er auf 50 Milliarden Euro abgeschmolzen sein. Am Donnerstag will der Konzern seine Strategie dafür vorstellen. Ebenfalls veröffentlicht werden sollen die Zahlen für das dritte Quartal. Das laufende Jahr wird die Telekom voraussichtlich mit einem Verlust von rund 28 Milliarden Euro abschließen. Schon im vergangenen Jahr, in dem das Unternehmen einen Nettoverlust von 3,5 Milliarden Euro geschrieben hatte, hatte die Telekom die Dividende von 62 Cent auf 37 Cent pro Anteilsschein gesenkt und so rund 1,1 Milliarden Euro gespart. Es war die erste Dividendensenkung seit dem ersten Börsengang im Jahr 1996.

Kontakt: Deutsche Telekom, Tel.: 0800/3301000

ZDNet.de Redaktion

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