Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) hat seine Pläne für eine Server-Version seines kommenden Windows mit dem Codenamen „Longhorn“ auf die lange Bank geschoben. Die Desktop-Variante des Windows XP-Nachfolgers soll zwar wie geplant 2004 auf den Markt kommen, besagte Server-Fassung jedoch könne erst 2005 oder gar 2006 frei gegeben werden, so ein Unternehmenssprecher.
Für Analysten wie Michael Silver kommt die Verschiebung einem Fallenlassen des Releases gleich. Er vermutet vielmehr, Microsoft werde nach der Desktop-Variante von Longhorn gleich die Serverfassung von dessen Nachfolger mit dem Codenamen Blackcomb auf den Markt bringen.
Bis zur Veröffentlichung von Windows XP hat es der Softwarekonzern stets so gehalten, dass Desktop- und Server-Versionen nahezu gleichzeitig frei gegeben wurden. Der neuste Schachzug des Unternehmes könnte den Bedürfnissen der Firmenkunden sogar entgegen kommen: „Server-Software ist so komplex, dass eine gleichzeitige Installation mit den Desktops nicht immer einwandfrei funktioniert“, erklärte Silver. „Möglicherweise hat Microsoft diesen Effekt mit einberechnet“. Und genau so argumentierte der Konzern tatsächlich: Die Verschiebung sei „exakt das, was unsere Kunden von uns verlangen.“
Analysten gehen davon aus, dass der als nächstes auf den Markt kommende Server, der .Net Server, nur langsam an Akzeptanz gewinnen wird. Zu frisch ist das Release von Windows 2000, als dass Firmen ein Update begrüßen würden. Es sei davon auszugehen, dass die Mehrzahl der Unternehmen erst 2004 den .Net Server einsetzen werden – für diesen Zeitpunkt war aber auch Longhorn angekündigt.
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