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Übernahme des Telekom-Chefposten durch Ricke so gut wie sicher

Die Übernahme des Chefsessels der Deutschen Telekom (Börse Frankfurt: DTE) durch Kai-Uwe Ricke ist so gut wie sicher. Die Wahl des neuen Vorstandsvorsitzenden am Donnerstag werde „keine Überraschungen“ bringen, sagte Übergangschef Helmut Sihler nach Angaben eines Sprechers am Mittwoch in Bonn.

Als einziger verbliebener Kandidat für die Nachfolge war zuletzt der 41-jährige Ricke gehandelt worden. Der Sohn des ehemaligen Telekom-Chefs Helmut Ricke ist bislang für die beiden Bereiche Mobilfunk (T-Mobile) und Internet (T-Online) zuständig.

Bei der Präsentation der Quartalszahlen werde Sihler Abschreibungen in zweistelliger Milliardenhöhe verkünden. Zudem soll Presseberichten zufolge die Dividende für T-Aktionäre gestrichen werden. Für den Chefposten bei der Telekom sei die „bestmögliche Lösung“ gefunden, sagte Sihler demnach am Rande einer Kundgebung von Telekom-Beschäftigten. Er werde deshalb am Donnerstag definitiv aus dem Amt scheiden.

Zur angekündigten Überprüfung der Konzernstrategie sagte Sihler, an der von Ron Sommer aufgestellten Vier-Säulen-Strategie werde grundsätzlich nichts verändert. Neben Mobilfunk und Internet gehören dazu auch das Festnetzgeschäft (T-Com) und Systemleistung (T-Systems). Sihler zufolge sind zudem Pläne vom Tisch, die US-Tochter Voicestream zu verkaufen. Andere Optionen wie etwa eine Partnerschaft mit einem US-Konkurrenten seien aber offen, sagte der Interimschef.

Durch die notwendigen Abschreibungen auf Mobilfunkbeteiligungen und UMTS-Lizenzen, von denen ein Großteil nach Angaben gut informierter Kreise im dritten Quartal verbucht werden soll, wird die Telekom das laufende Jahr voraussichtlich mit einen Rekordverlust von insgesamt 26 bis 28 Milliarden Euro abschließen. Dies wäre das höchste Minus, das jemals von einem Unternehmen im Deutschen Aktienindex (DAX) ausgewiesen wurde. Der Telekom-Vorstand will dem Aufsichtsrat zudem nach Presseberichten vorschlagen, die Dividende für das Jahr 2002 zu streichen. Auf diese Weise könnte der hoch verschuldete Konzern 1,6 Milliarden Euro sparen. Die Streichung träfe nicht nur die drei Millionen Kleinaktionäre, sondern würde auch einen drastischen Einnahmeausfall für den klammen Bundeshaushalt bedeuten. Die Telekom lehnte bisher jeden Kommentar zum voraussichtlichen Jahresverlust wie auch zum möglichen Ausfall der Dividende ab.

Kontakt: Deutsche Telekom, Tel.: 0800/3301000

ZDNet.de Redaktion

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