Der finanziell stark angeschlagene Mobilfunker Mobilcom (Börse Frankfurt: MOB) hat wieder eine Milliarden-Hürde zu nehmen: Demnach wird morgen wieder einmal ein Kredit über 4,7 Milliarden Euro fällig, den die Banken bereits mehrfach verlängert hatten.
Ob erneut ein Aufschub gewährt werden sollte, wollte ein Sprecher des Unternehmens heute nicht sagen. Zurückzahlen kann Mobilcom die Forderungen nicht. Das Rettungspaket von Banken, Bundesregierung und Großaktionär France Télécom, das auch die Übernahme dieser Schulden vorsieht, kann aber wegen des Streits mit Mobilcom-Gründer Gerhard Schmid derzeit nicht umgesetzt werden.
Darüber wurde auch am Donnerstag weiter verhandelt. „Es handelt sich um eine ernste Situation“, sagte der Mobilcom-Sprecher. Die Büdelsdorfer Telefonfirma mit derzeit rund 5000 Arbeitsplätzen balanciert seit Wochen am Rande des Abgrunds. Ihr Schicksal hängt seit mehr als einer Woche an dem Vertrag zwischen Schmid und der Bundesregierung über einen Treuhänder für Schmids Aktienanteil.
Strittig ist, wer mit der Verwaltung des Schmid-Anteils beauftragt werden soll. Nach einem Bericht der „Financial Times Deutschland“ soll der frühere Chef des Fernsehsenders RTL, Helmut Thoma, die Schmid-Aktien als Treuhänder verwalten. Darauf hätten sich Bundesregierung und Schmid im Grundsatz verständigt. Weder das Wirtschaftsministerium noch die Sprecherin von Schmid wollten den Bericht kommentieren.
Die Verhandlungen seien nicht abgeschlossen, betonten beide Seiten. Thoma ist langjähriger Mobilcom-Aufsichtsrat und galt zeitweise als Schmid-Vertrauter. Er hatte sich laut „FTD“ schon früher als Vermittler zwischen France Télécom und Schmid angeboten.
Mobilcom war in Finanznot geraten, nachdem Großeigner France Télécom Mitte September den Geldhahn zugedreht hatte. Der Pariser Konzern, der 28,5 Prozent der Mobilcom-Anteile hält, leidet selbst unter Schulden in Höhe von 70 Milliarden Euro. Eine Insolvenz von Mobilcom konnte danach nur durch einen Rettungskredit der Bundesregierung in Höhe von 50 Millionen Euro verhindert werden, der inzwischen aber so gut wie aufgebraucht ist. Im Falle einer Einigung will ein Bankenkonsortium für die Restrukturierung von Mobilcom 162 Millionen Euro zur Verfügung stellen.
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