Gleichzeitig wird aber die Kluft zwischen denen, die Informationen besitzen, und den „Nicht-Besitzern“ größer, und es besteht die reale Gefahr, dass die Armen der Welt von der immer mehr auf Wissen basierenden Weltwirtschaft ausgeschlossen werden.
Informationstechnologie ist extrem kostengünstig im Vergleich zu anderen Kapitalformen. Schon mit relativ geringen Investitionen in Bildung und für den Zugang zu Informationen können beachtliche Ergebnisse erzielt werden – wenn sie an der richtigen Stelle vorgenommen werden. Estland und Costa Rica sind bekannte Beispiele dafür, wie erfolgreiche IT-Strategien zu beschleunigtem Wirtschaftswachstum und höheren Einkommensniveaus beitragen können. Doch selbst einige der am wenigsten entwickelten Länder wie Mali und Bangladesch haben gezeigt, wie dank einer beherzten Führung und innovativer Ansätze mithilfe internationaler Unterstützung auch entlegene und ländliche Gebiete an das Internet und Mobilfunknetze angeschlossen werden können.
Öffentliche Telekommunikations-Center sind an so unterschiedlichen Orten wie Ägypten, Kasachstan und Peru eingerichtet worden. In der Tat kann Informationstechnologie Entwicklungsländern die Chance geben, einige der langen und beschwerlichen Entwicklungsstufen zu überspringen, die andere Länder durchmachen mussten.
Die Überbrückung des digitalen Grabens ist jedoch nicht einfach. Oft genug verlangen Staatsmonopole exorbitante Preise für die Netznutzung. Die Regierungen müssen wesentlich mehr dafür tun, effektive Institutionen und unterstützende gesetzliche Rahmenbedingungen zu schaffen, die ausländische Investoren anziehen. Ganz allgemein gesagt: Sie müssen auch ihre Politik und Vorgehensweisen überdenken, um zu verhindern, dass sie ihrer Bevölkerung die Chancen verbauen, die die digitale Revolution bietet.
Wir sollten darüber nachdenken, wie wir die Entwicklungsländer mit drahtlosen Anbindungen (Wi-Fi) versorgen können. So könnten ungenutzte Funkfrequenzen für preiswerten und schnellen Internetzugang verwendet werden. Wir sollten auch die Möglichkeiten einer offenen internationalen Universität prüfen. Fachleute werden in dieser Richtung sicher noch viele weitere Ideen beisteuern können.
Die Vereinten Nationen arbeiten intensiv daran, diese leistungsfähige Technologie zum Wohle von wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung einzusetzen. Ein Health InterNetwork unter Federführung der Welt-Gesundheitsorganisation erstellt Websites für Krankenhäuser, Kliniken und Einrichtungen der öffentlichen Gesundheitspflege in den Entwicklungsländern, um diesen den Zugang zu qualitativ hochwertigen Informationen zu ermöglichen und die Kommunikation innerhalb des Gesundheitswesens zu fördern. Der United Nations Information Technology Service, ein weltweites Konsortium von Freiwilligen-Organisationen unter Koordination des U.N. Volunteers Programms, schult Menschen in Entwicklungsländern in der Anwendung und den Möglichkeiten, die Informationstechnologie bietet.
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