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DVD-Player und -Recorder boomen

Der Verkauf von DVD-Geräten übertrifft alle Erwartungen: Bis Ende dieses Jahres werde in beinahe jedem fünften deutschen Haushalt ein DVD-Player zum Abspielen digital gespeicherter Filme und Musik stehen, berichtete die DVD-Arbeitsgemeinschaft am Freitag.

Das entspreche 6,6 Millionen Geräten. Noch vor einem guten halben Jahr habe die Branche nur mit 5,2 Millionen abgesetzten DVD-Playern gerechnet. Die DVD-Technik setze sich damit in Deutschland auch schneller als in anderen europäischen Ländern durch. Zudem seien allein in der ersten Jahreshälfte in Deutschland über 14 Millionen Filme, Musik- sowie Kinder- und Familientitel auf DVD abgesetzt worden.

Darunter seien auch Kinohits wie „Der Schuh des Manitu“ und „Harry Potter und der Stein der Weisen“ gewesen. Bis Ende des Jahres rechnen die Programmanbieter demnach mit einem Verkauf von über 40 Millionen DVDs.

Eine für Hersteller erfreuliche Entwicklung zeigt sich auch bei den DVD-Rekordern: Zum Marktstart im vergangenen Jahr kosteten diese Geräte noch rund 2045 Euro. Inzwischen aber sind es nur noch zwischen 700 und 800 Euro. Wer eine TV-Karte in seinem Rechner hat, kommt sogar noch günstiger davon: DVD-Brenner für Mac oder PC peilen die 300-Euro-Grenze an. Der entscheidende Unterschied: DVD-Recorder laufen sehr stabil, PCs stürzen hingegen gerne ab. Mit dem Wechsel von der analogen zur digitalen Aufzeichnung steht auch im Videobereich ein Abschied von den Magnetbandkassetten bevor.

Aufgezeichnet werden die Videosignale in genau jenem datenreduzierten Format, in dem auch vorbespielte Kauf-DVDs ausgeliefert werden. Wie gut die Aufzeichnung wird, kann der Anwender selbst entscheiden. Die volle Auflösung bei geringer Kompression sorgt für hohe Qualität – aber auch für eine nur kurze Laufzeit der DVD von gerade mal einer Stunde. Eine hohe Kompression verschlechtert das Bild auf VHS-Qualität, kitzelt aus einem DVD-Rohling dafür aber bis zu sechs Stunden Aufzeichnung.

Der Rohling kostet inzwischen so viel wie eine gute VHS-Kassette. Den Angstschweiß auf die Stirn treiben dürfte zahlreichen wechselwilligen Verbrauchern indes das Durcheinander inkompatibler DVD-Standards. Der Kampf zwischen den Anbietern von Geräten und Rohlingen nach dem so genannten Plus- und Minusformat ist in vollem Gange. Insgesamt gibt es fünf verschiedene Standards, die miteinander inkompatibel sind und die je nach Hersteller variieren. Auch die Aufnahmemedien sind miteinander unvereinbar. Wie weit sich diese Aufnahmen dann auf anderen Geräten als dem Aufnahmegerät wiedergeben lassen, ist bislang ein Glücksspiel.

Selbst bei als „Allesfressern“ bekannten DVD-Playern ist nicht vorhersagbar, ob eine selbstgebrannte DVD tatsächlich wiedergegeben werden kann – auch wenn alle technischen Voraussetzungen erfüllt scheinen. Denn neben den technischen Gegebenheiten des DVD-Recorders, des DVD-Players und des Plus- oder Minus-Standards spielen die Qualität und Eigenschaften der DVD-Rohlinge eine derart entscheidende Rolle, dass niemand vorhersagen kann, auf welchem DVD-Player die Scheibe läuft und auf welchem nicht. Vorangetrieben werden dürfte der Trend zu DVD-Rekordern der Wechsel vom terrestrischen Analogfernsehen zum Digitalfernsehen, das in Berlin vor vier Wochen startete und im nächsten Jahr in anderen Ballungszentren folgen soll. Komfortable Zusatzgeräte zum Empfang des digitalen Fernsehens stellen das rauschfreie Signal digital zur verlustfreien Aufzeichnung bereit. Genau hier liegt indes ein weiteres Verbraucher-Risiko der Digitalisierung im TV-und Videobereich.

ZDNet.de Redaktion

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