Bundeskanzler Gerhard Schröder und Bundesfinanzminister Hans Eichel (beide SPD) müssen sich wegen der Ablösung von Telekom-Chef Ron Sommer nun doch keiner Schadensersatzklage stellen. Die Klage sei zurückgezogen worden, bestätigte der Anwalt der Klägerin in Berlin. Die Telekom-Kleinaktionärin hatte eine Million Euro Schadensersatz verlangt. Weitere Angaben wollte der Anwalt nicht machen.
Die Kleinaktionärin hatte Schröder und Eichel nach einem Bericht der „Financial Times Deutschland“ (FTD) vorgeworfen, dem Unternehmen durch eine Millionen-Abfindung an Sommer Schaden zugefügt und bei der Versteigerung der UMTS-Lizenzen Vermögen der Telekom-Aktionäre versteigert zu haben. Die Regierung sieht sich in ihrer Einschätzung bestätigt, dass die vor der Bundestagswahl eingereichte Klage einem politischen Zweck dienen sollte:
„Der klammheimliche Rückzug der Klage beweist für mich, dass es sich offensichtlich um ein reines Wahlkampfmanöver gehandelt hat“, sagte Regierungssprecher Bela Anda der FTD. Bundeskanzler Gerhard Schröder hatte bereits im Sommer Vorwürfe zurückgewiesen, die Bundesregierung habe bei der umstrittenen Ablösung von Ex-Telekom-Chef Ron Sommer Fehler gemacht. Die Entscheidung gegen Sommer sei eine Entscheidung des Telekom-Aufsichtsrates gewesen: „Das mag man jetzt im Verfahren kritisieren, aber das kann man nicht bei der Bundesregierung abladen“, sagte Schröder damals im ZDF.
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