Erdbewohner haben ein Jahr mehr Zeit, um ihrer in 50.000 Jahren lebenden Nachwelt Botschaften zu übermitteln: Wie die Organisatoren des Projektes „KEO“ am Montag in Paris bekannt gaben, kann ihr Satellit mit Hunderttausenden Nachrichten nach dem jüngsten Unglück der Trägerrakete Ariane 5 erst Ende 2004 oder Anfang 2005 starten, ein Jahr später als bislang geplant.
Bis Ende 2003 können demnach noch über die Website KEO.org Nachrichten von bis zu 6000 Zeichen abgeschickt werden, die der Satellit KEO dann auf Glasscheiben aufgezeichnet ins All mitnehmen wird. Der passive Nachrichten-Satellit KEO soll nach 50.000 Jahren wieder zur Erde zurückkehren. Künftige Bewohner der Erde sollen dann an den derzeit aufgezeichneten Botschaften sehen können, was die Menschen heutzutage dachten und fühlten.
Der kleine Satellit wird nach Angaben der Organisatoren ohne eigenen Antrieb und ohne elektronische Instrumente an Bord seinen Weg durch die Weiten des Alls finden. KEO ist von der Weltkulturorganisation UNESCO zu einem Projekt des 21. Jahrhunderts gekürt worden.
Bislang gibt es für den Satelliten nach Angaben der Organisatoren bereits mehrere hunderttausend Nachrichten in 60 Sprachen aus mehr als 180 Ländern. Sie sollen unverändert und unzensiert ins All geschickt werden. Der Satellit soll als eine Art „blinder Passagier“ bei einem Ariane-Flug mitfliegen. Neben der UNESCO und der europäischen Raumfahrtindustrie steht auch das französische Außenministerium hinter dem Vorhaben.
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