Der bisherige Vorstand des US-Skandalkonzerns Worldcom ist am Dienstag nahezu geschlossen zurückgetreten. Dem Gremium blieben damit nur Mitglieder erhalten, die erst kürzlich ihr Amt angetreten hatten, wie aus einer Mitteilung des in Clinton im US-Bundesstaat Mississippi ansässigen Telefonriesen hervorging.
Die sechs Vorstandsmitglieder reagierten damit nach eigenen Angaben auf einen Gerichtsbeschluss von Montag, der den neuen Vorstandsvorsitzenden Michael Capellas in seiner Funktion bestätigt. Capellas solle die Möglichkeit erhalten, die von ihnen eingeleiteten „substanziellen Reformen und besten Führungspraktiken“ fortzuführen, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der ausgeschiedenen Mitglieder.
Der Vorsitzende habe den Rücktritt angenommen, teilte das Unternehmen weiter mit. Zwei Bundesrichter hatten Capellas tags zuvor einen Vergütungsplan zugebilligt, der ihm Berichten zufolge über die kommenden drei Jahre 20 Millionen Dollar (knapp 20 Millionen Euro) in Gehältern und Aktien garantiert.
Worldcom hatte den USA mit Bilanzfälschungen in Höhe von bis zu neun Milliarden Dollar einen der größten Börsenskandale ihrer Geschichte beschert. Der hoch verschuldete Konzern hatte im Juli Konkurs angemeldet und arbeitet seither unter gerichtlicher Aufsicht.
ZDNet hat in einem News-Report aktuelle News und Hintergründe zur Krise des Telko-Giganten Worldcom zusammengefasst.
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