Derzeit fallen in der Europäischen Union jährlich rund sechs Millionen Tonnen Hardware-Abfälle an, durchschnittlich wirft jeder EU-Bürger pro Jahr davon 16 Kilo auf den Müll. Einer Prognose der EU-Kommission zufolge dürfte sich diese Menge bis 2015 verdoppeln. Denn die Lebensdauer neuer Geräte nimmt immer weiter ab. Waren demnach Computer in den 70er Jahren noch zehn Jahre lang in Betrieb, sind heute solche Geräte bereits nach drei Jahren veraltet.
Heute landen EU-weit noch 90 Prozent der ausgemusterten Computer, Radios, Waschmaschinen, Fernseher auf Müllhalden oder in Verbrennungsanlagen. Ihre giftigen Bestandteile wie Blei, Cadmium und Quecksilber werden oft nicht gesondert entsorgt, sondern verpesten die Umwelt. Diese Stoffe sollen daher mittelfristig aus den Geräten verbannt und durch weniger giftige Materialien ersetzt werden. In Deutschland rechnet die Elektro- und Elektronikindustrie ab 2005 mit jährlich 1,1 Millionen Tonnen Elektroschrott aus privaten Haushalten. Drei Viertel davon sind Großgeräte wie Kühlschränke, Waschmaschinen und Geschirrspüler, wie der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) mitteilt. Daneben landen vor allem Computer, Telefone und Unterhaltungselektronik wie Fernseher und Stereoanlagen auf dem Müll.
Die Gesamtkosten für die bundesweite Entsorgung belaufen sich laut ZVEI derzeit auf jährlich zwischen 350 und 500 Millionen Euro. Bislang werden die Kosten vor allem von Kommunen und Verbrauchern getragen. Unter die EU-Richtlinie fallen zehn verschiedene Geräte-Kategorien: Große und kleine Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen, Heizkörper oder Küchenmixer, Apparate der Unterhaltungselektronik wie Radios, Videorekorder oder Fernseher, Computer und Telekommunikationsgeräte, Lampen, elektrische Werkzeuge, Spielzeug und Sportgeräte, medizinische Geräte, Überwachungs- und Kontrollinstrumente sowie „automatische Ausgabegeräte“, also etwa Zigarettenautomaten.
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