Intergraph will seinen Erfolg vor Gericht in bare Münze umwandeln: Das Unternehmen hat Klage gegen die Hardware-Hersteller Dell (Börse Frankfurt: DLC), Gateway und Hewlett-Packard (HP; Börse Frankfurt: HWP) eingereicht, weil diese Pentium-Chips in ihren Systemen verbauen. Im Erfolgsfalle darf die gesamte Hardware-Branche mit Klagen durch Intergraph rechnen.
Was sich zunächst aberwitzig anhört, verfügt über einen soliden juristischen Hintergrund: Wie berichtet, wurde Intel im Oktober dazu verurteilt, 150 Millionen Dollar wegen Verletzung von Patenten bei der Herstellung seines 64 Bit-Serverchips Itanium an Intergraph zu zahlen. Bereits im April hatten sich beide Parteien darauf verständigt, dass Intel 300 Millionen Dollar für Intergraph-Patente auf Pentium-Chips überweist. Weitere 150 Millionen Dollar sollte der Weltmarktführer an Intergraph für die Verletzung von Patenten bei der Produktion der Itanium-Chips zahlen.
Ursprünglich hatte Intergraph einen Schadenersatz in Höhe von 2,2 Milliarden Dollar gefordert, zeitweise wollte die Firma sogar das Dreifache. Die Auseinandersetzung zwischen Intel und Intergraph geht in seinen Anfängen auf einen Patentrechtsstreit von 1993 zurück. Intergraph, das seit etwa Mitte der 90er Jahre zur Fertigung seiner Rechner CPUs von Intel bezieht, fühlte sich durch den Chiphersteller gegängelt und wirtschaftlich geschädigt. Zuvor produzierte Intergraph einen eigenen Halbleiter namens Clipper. Dieser habe Intel verschiedentlich „Anregungen“ für die CPU-Architektur beim Pentium und Itanium geliefert.
Nun also nimmt Intergraph den nächsten logischen Schritt vor: Nachdem Intel des Patentdiebstahls überführt wurde (ein Berufungsverfahren läuft noch), sind nun die Nutzer von Intel-Chips an der Reihe. Es könnten Nachzahlungen in Millionen- und sogar Milliarden Dollar-Höhe für den Einsatz von Pentiums seit 1995 anfallen. Eine konkrete Summe nannten die Rechtsvertreter von Intergraph nicht.
Kontakt: Intergraph Deutschland, Tel.: 089/961060 (günstigsten Tarif anzeigen)
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