AOL Deutschland: 170 müssen gehen

Die deutsche Niederlassung von AOL (Börse Frankfurt: AOL) muss bei der anrollenden Entlassungswelle offenbar besonders bluten: Weltweit werden 300 der 18.000 Mitarbeiter in der Internet-Sparte gehen, in Deutschland soll es 170 von 550 Beschäftigten treffen. Damit würde knapp jeder dritte Arbeitsplatz in der Kernmannschaft wegfallen. Die Münchner Niederlassung des Online-Dienstes könnte komplett geschlossen werden.

„Die neue Organisation bringt eine höhere Effizienz“, verteidigte der Chef von AOL-Deutschland, Stanislas Laurant, die Maßnahmen. Die rund 700 Arbeitsplätze in den Call-Centern sollen aber „weitgehend erhalten“ bleiben. Der Franzose will künftig vor allem im Breitbandbereich punkten: „An der Stelle haben wir bereits ein vernünftiges Geschäft“, so der Vorstand. Allerdings will der Vorstand nicht mit Kampfpreisen Marktanteile gewinnen. Mit einer aggressiven Preisgestaltung erreiche man in dieser Phase des Marktes nicht sehr viel. „Die Kunden wollen nicht nur eine schnelle Verbindung zum Internet, sondern auch die entsprechenden Anwendungen, zum Beispiel die Verknüpfung zwischen Musik und Interaktivität“, so Laurent.

Die Aktie von AOL (Börse Frankfurt: AOL) war vor kurzem um über zehn Prozent eingebrochen, nachdem sich der weltgrößte Internet-Provider wenig optimistisch für das kommende Jahr gezeigt hatte. 2003 wurde von AOL als „Jahr des Übergangs“ bezeichnet. „Mit unseren korrigierten Zahlen erwarten wir für den Beginn des Jahres 2004 wieder ein signifikantes Gewinnwachstum“, kommentierte Finanzvorstand Wayne Pace die Zahlen.

AOL hatte noch im September einen weiteren Einbruch der Werbeeinnahmen um fünf Prozent nicht ausgeschlossen. Bei den übrigen Bereichen sei aber alles im Lot. Den September-Angaben nach rechnete der Gesamtkonzern im laufenden Jahr mit einem prognostizierten Umsatzwachstum von bis zu acht Prozent. Beim EBITDA rechnet AOL Time Warner mit einem Plus von fünf bis neun Prozent. Im vergangenen Jahr meldete der Konzern ein Ebitda von 9,9 Milliarden Dollar.

Kontakt: AOL, Tel.: 040/361590 (günstigsten Tarif anzeigen)

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

KI-gestütztes Programmieren bringt IT-Herausforderungen mit sich

OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.

41 Minuten ago

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

4 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

4 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

4 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

5 Tagen ago