Web Services sorgen zeitweise eher für Negativ-Schlagzeilen. Reihenweise lassen Analysten die Vision von standardisierten Komponenten sterben, die sich nahtlos, per Web und auf Abruf zu Anwendungen zusammenfügen. Von Sicherheitslücken und fehlenden Lösungen ist die Rede. Doch die Anwender sind durchaus angetan, sehen Potenzial und gehen die Probleme an.
„Web Services haben die Tendenz, sich wie Karnickel zu vermehren“, beschrieb Mario Jeckle, Projektleiter Web Services aus der Ulmer Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Daimler Chrysler eine seiner Schwierigkeiten verschmitzt. Jeckle und sein Team haben für den Automobilkonzern einen Prototyp für den Zugriff und die Verwaltung von Sachnummern gebaut. Eine solche Anwendung sei für eine Erprobung von Web Services ideal, weil nahezu alle Konzernbereiche sowie alle Zulieferer sich über die eindeutigen Teilenummern verständigen. Somit haben das Sachnummern-Recherchemodul und das Stücklistensystem unglaublich viele Schnittstellen. Bis jetzt fehlen jedoch vor allem für die Kommunikation mit kleineren Zulieferern „leichtgewichtige, plattformunabhängige Clients“.
Die neue Web Service-Applikation könnte das ändern. Statt vieler Schnittstellen programmierte das Jeckle-Team nur eine und probierte den Service auf .Net- und Java-Plattformen aus. Sogar mobile Clients bezogen sie in den Test ein, um etwa dem Meister vor Ort, den Zugang per Handheld zu ermöglichen. „Die Plattformunabhängigkeit funktioniert tatsächlich“, zeigte sich Jeckle begeistert.
Dass es dennoch kein konzernweites Roll-out gibt, liegt daran, dass sich Daimler Chrysler noch an einer weit reichenden Strategie für den Einsatz Web Services arbeitet. Zahlreiche Fragen sind offen. Zum Beispiel fehlen Erfahrungen damit, wie sich Web Services unter Belastung verhalten. Zwar habe die Forschungsabteilung bei Daimler Chrysler bereits Versuche angestellt, die positiv stimmten, doch der letzte Beweis für Robustheit und Skalierbarkeit fehle, so Jeckle.
In punkto Sicherheit sind nach Ansicht des Forschers genügend Spezifikationen da, doch mangele es an der konsequenten Umsetzung bei den Softwareherstellern. Die Standards seinen nicht oder nur unvollständig implementiert.
Eine weitere Schwäche besteht laut Jeckle darin, Web Services eindeutig zu kategorisieren. Trotz öffentlicher UDDI-Verzeichnisse (UDDI = Universal Description, Discovery and Integration) gibt es kein eindeutiges Raster, das die Web Services klassifizieren könnte In den gelben Seiten, die häufig zum Vergleich mit UDDI-Registries herangezogen werden, stehen Bäcker unter Bäcker und nicht unter Konditoren. Einige Firmen behelfen sich bei der Verwahrung der Web Services mit intern geltenden Schemata. Das jedoch widerspricht dem Standard-Gedanken. Inwieweit Web Services somit tatsächlich den Aufwand für die Entwicklung und Pflege von Schnittstellen verringern, muss sich erst noch zeigen, so Jeckle.
Dass Web Services im Einzelfall jedoch eine preiswerte und praktikable Alternative zu traditioneller Programmierung und Architektur sein können, beweist ein Projekt bei dem Importeur für Pflanzen und Tonware Irßlinger GmbH, Meßkirch-Igelswies. Es ging um die Einbindung eines Online-Shopsystems in das proprietäre Warenwirtschaftssystem.
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