Irak blockiert Zugang zum Web

Nach Beginn einer US-Propagandakampagne hat die irakische Führung offenbar den Zugang zum Internet gesperrt. Der Zugang zum weltweiten Datennetz war in Bagdad blockiert, wie Angestellte in Internet-Cafés bestätigten.

Es gebe seit zwei Tagen „ein Problem“, das aber in Kürze wieder behoben sei, sagte ein Mitarbeiter eines Cybercafés. Zuvor hatte die US-Armee eine E-Mail-Kampagne gestartet, in der sie Verantwortliche in Verwaltung und Militär dazu auffordert, Saddam Hussein die Gefolgschaft zu kündigen und Informationen über Massenvernichtungswaffen an die Vereinigten Staaten zu übermitteln.

Die Iraker können in der Regel nur den staatlichen Internet-Anbieter Uruklink benutzen (mail.uruklink.net). Sonstige Anbieter wie Hotmail oder Yahoo sind dauerhaft gesperrt. Nach Angaben eines Pentagon-Vertreters haben die USA bereits vor einer Woche mit der Kampagne begonnen. „Wenn Sie Informationen über Massenvernichtungswaffen liefern oder Maßnahmen ergreifen, deren Verwendung zu verhindern, werden wir das Notwendige tun, um Sie und Ihre Familien zu schützen“, heißt es in einer der E-Mails.

In einer anderen elektronischen Botschaft heißt es, „die USA und ihre Verbündeten wollen, dass das irakische Volk von der Ungerechtigkeit Saddam Husseins befreit und ein anerkanntes Mitglied der internationalen Gemeinschaft wird“. Offenbar in Vorbereitung eines Angriffs auf Irak haben die USA Ende Dezember eine groß angelegte Kampagne zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung in Irak gestartet. Im Süden Iraks wurden hunderttausende Flugblätter abgeworfen, über Rundfunk wurden die Iraker dazu aufgerufen, sich von Saddam Hussein abzuwenden.

ZDNet.de Redaktion

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