Das Personenkarusell bei Mobilcom (Börse Frankfurt: MOB) dreht sich weiter: Ulrich Kalthoff hat sein Amt als Vorstand mit sofortiger Wirkung niedergelegt. „Damit lebt sein Mandat als Aufsichtsratsmitglied wieder auf, und er kann sofort seine Funktion als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender wieder wahrnehmen“, ließ das Unternehmen gestern kurz vor Börsenschluss verlauten.
Das Bundeswirtschaftsministerium hatte vor kurzem mit Zahlungsstopp gedroht, falls der derzeitige Aufsichtsratsvorsitzende Klaus Ripken nicht seinen Posten räumt. Ripken soll den Weg für den Ex-Thyssen-Manager Dieter Vogel freimachen. Vogel wurde bereits auf zwei Sitzungen des Kontrollgremiums die erforderliche Mehrheit für den Aufsichtsratsvorsitz versagt.
Der Bund hatte Vogel eingesetzt, um zwischen Mobilcom und Großaktionär France Télécom eine Einigung zu erzielen. Nun will die Bundesregierung offenbar selbst die Aufsichtsratsverhältnisse bei Mobilcom regeln. „Im Falle meines Verbleibens in meinem Amt als Aufsichtsratsvorsitzender drohten sie an, dass die Bundesregierung ihre Unterstützung zurückziehen und die Mobilcom sterben werde“, heiße es in einem Schreiben Ripkens an den Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, Alfred Tacke.
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau, die Deutsche Bank, die Dresdner Bank und die Landesbank Schleswig-Holstein hatten Mobilcom insgesamt 162 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Dieser Betrag wird durch den Bund verbürgt.
ZDNet liefert in einem Spezial Aktuelles und Hintergründe zur Mobilcom-Krise.
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