Handy-Rechnung für einen Toten: Mehr als 36.000 Euro

Für ihren seit fast 20 Jahren toten Mann hat eine Rentnerin in Frankreich Handy-Rechnungen über mehr als 36.000 Euro erhalten. Der Betrug, dem die 85-jährige Witwe Alice Kurtz aus der Vogesenstadt Epinal offenbar zum Opfer gefallen sei, gehe „nicht auf das Konto von Amateuren“, sagte Alain Thomas von France Télécom am Mittwoch.

Noch zu Weihnachten hatte die alte Dame ein Mahnschreiben erhalten, das sie zum Zahlen aufforderte und mit strafrechtlichen Folgen drohte. Das Unternehmen legte die Angelegenheit nun aber zu den Akten. Ihrem Enkel Stéphane zufolge hatte die Witwe im August zunächst eine Rechnung des Handy-Betreibers Orange über 2700 Euro für den 1983 verstorbenen Gatten erhalten. Auf Empfehlung der Orange-Mutterfirma France Télécom legte sie umgehend Protest ein. Dennoch flatterten weitere satte Rechnungen ins Haus: rund 14.000 Euro für September, im Oktober dann ganze 20.0000 Euro.

„Meine Großmutter konnte nicht mehr schlafen“, sagte Stéphane Kurtz. Vor dem letzten Brief habe sie „eine solche Angst gehabt, dass sie ihn vier Tage liegen ließ, bevor sie sich traute, ihn zu öffnen“. Nun erwarte er eine Entschuldigung des Unternehmens. France-Télécom-Experte Thomas sagte, Kriminelle hätten bereits in mehreren Fällen Personal-Papiere geraubt und gefälscht. Mit diesen Papieren sowie gefälschten Bankangaben beschafften sie sich dann in kleinen Telefongeschäften Handy-Karten und telefonierten damit vor allem ins Ausland.

ZDNet.de Redaktion

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